Nach der Messerattacke in Amsterdam hat die Polizei noch keine Klarheit über die Identität und das Motiv des mutmaßlichen Täters. Die wahrscheinliche Identität sei zwar bekannt, er habe jedoch unterschiedliche Dokumente, die überprüft werden müssen, teilte die Polizei in Amsterdam mit.
Wie "Heute" berichtete hatte der Angreifer am Donnerstagnachmittag im Zentrum der niederländischen Hauptstadt auf Menschen eingestochen. Fünf wurden verletzt, zwei davon schwer. Ihr Zustand sei stabil, teilte die Polizei mit.
Der Verdächtige war kurz nach der Tat von einem Touristen überwältigt worden. Der heldenhafte junge Mann, über dessen Identität nur bekannt ist, dass er Englisch spricht, hatte den Angreifer rennend verfolgt, zu Boden gezwungen und fixiert, bis ein niederländischer Motorradpolizist und danach weitere Beamte ihm zur Hilfe kamen und der Täter verhaftet werden konnte.
Die Polizei bezeichnete seine Intervention als "heroisch", auch auf den sozialen Medien wurde der furchtlose junge Mann gefeiert. Es wird spekuliert, ob er einen militärischen Hintergrund hat.
Ein Polizeisprecher sagte zur niederländischen Tageszeitung "AD": "Er hat großartige Arbeit geleistet. Wir sind sehr stolz auf ihn, möchten aber auch darauf hinweisen, dass man sehr vorsichtig sein muss, wenn man eine solche Bürgerfestnahme durchführen will. Die meisten Menschen sind für solche Dinge nicht ausgebildet."
Der Täter habe mehrere Messer benutzt, teilte die Polizei mit. Er habe wahllos in zwei Straßen beim Dam auf Menschen eingestochen, dem zentralen Platz beim königlichen Palast. Zu einem möglichen Motiv machten die Ermittler noch keine Angaben, es werde in alle Richtungen ermittelt. Der Verdächtige hatte den Angaben zufolge zur Tatzeit ein Zimmer in einem nahe gelegenen Hotel gebucht.
Bei den Opfern handelt es sich um eine 19-jährige Frau aus Amsterdam, eine 73-jährige Belgierin, einen 26-jährigen Mann aus Polen sowie zwei US-Amerikaner, eine 67-jährige Frau und ein 60-jähriger Mann. Einer der verletzten Frauen blieb das Messer im Rücken stecken, wie Augenzeugen berichteten. Der Angreifer selbst war am Bein verletzt worden. Nach einer Behandlung im Spital wurde er ins Gefängnis eingeliefert.
Die Polizei rief Menschen dazu auf, mögliche Videos und Fotos der Tat zu übergeben. Zum Zeitpunkt der Tat waren viele Menschen in dem Gebiet mit seinen zahlreichen Cafés und Geschäften. Der Dam ist auch eine der Hauptsehenswürdigkeiten für Touristen.
Die Ermittlungen werden fortgesetzt. Die Tatorte wurden inzwischen aber wieder freigegeben.