"Wir haben es geschafft"
Merkel: "Es war richtig, diese Flüchtlinge aufzunehmen"
Laut der deutschen Ex-Kanzlerin sei es richtig gewesen, 2015 ca. eine Million Flüchtlinge aufzunehmen. "Was wäre die Alternative gewesen?", fragt sie.
Drei Jahre nach ihrem Rückzug aus der Politik ist es für Deutschlands Ex-Kanzlerin Angela Merkel an der Zeit, um Bilanz zu ziehen. Anlässlich ihrer Buchpräsentation blickte sie in einem Interview mit einem italienischen TV-Sender auf ihre Migrationspolitik zurück – und zeigte sich über die ergriffenen Maßnahmen zufrieden.
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"Es war richtig, Flüchtlinge aufzunehmen"
Angesprochen auf die aktuelle Situation in Syrien und den Umstand, dass viele europäische Länder Asylanträge von Syrern aussetzen wollen, sagte Merkel: "Es war richtig, diese Flüchtlinge 2015 aufzunehmen." Jetzt entwickle sich die Situation rasant, man könne nicht vorhersehen, was passieren wird. "Ich hoffe auf eine friedliche Entwicklung in Syrien", betonte die Ex-Kanzlerin bei der Vorstellung ihres in italienischer Sprache erschienen Buches "Freiheit".
"Wir haben es geschafft"
Sie erinnerte an ihren inzwischen legendären Sager: "2015 habe ich den Deutschen gesagt, wir schaffen das schon. Und wir haben es gemeinsam geschafft, viele Menschen haben die Flüchtlinge unterstützt." Ihren Kritikern antwortete sie: "Was wäre die Alternative gewesen? Die Flüchtlinge an den Grenzen mit Wasserwerfern abwehren? Das habe ich damals nicht getan und würde es auch heute nicht tun", sagte Merkel. Die Ex-Politikerin verwies zudem auf ein Abkommen mit der Türkei, um illegale Migration zu begrenzen.
"Europa muss sich gemeinsam behaupten"
Die Ex-Kanzlerin sieht einen Mentalitätswandel unter den jüngeren Generationen. "Die jungen Leute von heute sind in diesem Europa aufgewachsen, sie werden nicht zu der Idee zurückkehren, dass jedes Land einen Alleingang unternehmen kann. Europa muss sich gemeinsam behaupten, an alles denken, was wir haben, den gemeinsamen Markt, den freien Personenverkehr. Wir können uns den Herausforderungen stellen, die von den Vereinigten Staaten oder von China ausgehen", sagte die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin. "Wir sind klein und wenn wir uns streiten, werden wir am Ende nichts mehr zählen", fügte Merkel hinzu.
Auf den Punkt gebracht
- Die ehemalige deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel verteidigt in einem Interview ihre Entscheidung, 2015 etwa eine Million Flüchtlinge aufzunehmen, und betont, dass es keine Alternative gegeben habe.
- Sie hebt die Bedeutung eines geeinten Europas hervor und sieht einen Mentalitätswandel bei der jüngeren Generation, die die Zusammenarbeit innerhalb Europas als selbstverständlich ansieht.
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