Motor
Mercedes zeigt, wie künftiges Einstiegsmodell aussehen
Mit dem Concept CLA Class präsentiert Mercedes sein künftiges Einstiegsmodell. Entscheidender jedoch ist, was unter der Blechhaut des Stromers steckt.
An der IAA Mobility in München, die noch bis zum 10. September dauert, hat Mercedes mit der Präsentation der neuen modularen Plattform MMA (Mercedes-Benz Modular Architecture) das nächste Kapitel seiner Elektrifizierungsstrategie vorgestellt.
Der Unterbau wird das Fundament künftiger Elektro-Einstiegsmodelle der Marke, die 2024 mit großer Reichweite und Hochleistungs-Computer auf den Markt kommen werden. Mit dem Concept CLA Class hat der Hersteller die neue Plattform für den Messeauftritt reizvoll eingekleidet, um zugleich einen konkreten Ausblick auf Design und Innenraum der kommenden Fahrzeugfamilie zu geben, die aus mindestens vier Mitgliedern bestehen wird – geplant sind zusätzlich ein Shooting Brake und zwei SUV.
Primär ist die Plattform für E-Autos gedacht, doch darauf können auch Modelle mit Verbrennungsmotor aufgebaut werden. Die Stromer sollen dank neuer 800-Volt-Architektur und einem in vielen Punkten auf Effizienz getrimmten Fahrzeug künftig bis zu 750 Kilometer Reichweite bieten – Mercedes sieht einen Verbrauchswert von 12 kWh pro 100 Kilometer als realistisch. Langstreckentauglichkeit verspricht außerdem der Onboard-Lader der kommenden MMA-Serienfahrzeuge, denn dieser soll mit bis zu 250 kW Strom in die Akkus jagen. So lassen sich 400 Kilometer Reichweite in 15 Minuten nachtanken.
Aufregender als diese Zahlen ist jedoch das Design des Concept CLA, dessen Serienpendant recht ähnlich geraten soll. Das in einem schicken Granatrot lackierte Konzept gefällt mit rundum stimmigen Proportionen sowie eleganten Wölbungen und nur wenigen Sicken. Während sich bei einigen aktuellen Viertürer-Coupés von Mercedes in der Seitenansicht Front und Heck nicht so recht voneinander unterscheiden, wirkt das CLA Concept mit langer und flacher Front, dem bogenförmigen Dachverlauf und dem knackigen Heck klassisch schön und trotz der vier Türen wie ein echtes Coupé.
Der hell eingerichtete und chromblitzende Innenraum wurde mit etlichen Wow-Effekten ausstaffiert. Neben viel Bling-Bling finden sich auch nachhaltige Elemente wie Öko-Textilien, mit Kaffeebohnen gegerbtes Leder oder aus Papierstoff gefertigte Zierteile. Mit diesen eher unscheinbaren Details soll der Umweltgedanke stärker in den Fokus rücken, was auch beim Serienfahrzeug etwa mit aus Zellulose und Hanffasern gefertigten Bauteilen ein Thema sein wird. Apropos Serie: Das gute Platzangebot des Showcars soll dem des kommenden Serien-CLA entsprechen. Dieser startet übrigens zuerst elektrisch, zunächst mit Heckantrieb als Single-Motor-Version, etwas später mit Allrad (4Matic) als Dual-Motor-Variante. Eine Verbrennerversion mit Frontantrieb soll es dann ebenfalls geben.
Ein besonderes Detail im CLA Concept findet sich mittig im vorderen Fussraum in Form eines leuchtenden Kästchens. Darin steckt ein Superrechner mit wassergekühltem Chip, der im Zusammenspiel mit dem von Mercedes selbst entwickelten Betriebssystem MB.OS (Mercedes-Benz Operating System) den zunehmend anspruchsvolleren Anforderungen der digitalen Autozukunft gerecht werden soll. Die hochkomplexen, digitalen und vernetzten Infotainment-Welten von MBUX, Superscreens, immersive Sounderlebnisse, neue KI-Funktionen sowie neue Assistenzsysteme soll MB.OS unter einen Hut bringen.