Mentalist verrät: So gewinnst du im Schere-Stein-Papier

Mit gerade einmal 27 Jahren gehört er bereits zu den Weltbesten seiner Zunft. Der Gedankenleser, Philosoph und Trainer für Menschenkenntnis hat den Titel "Best European Mentalist" gewonnen. Mit seinen Shows tourt er durch ganz Europa. Am 4. Oktober kommt er mit seinem Live-Programm "Mind Games" erstmals auch nach Österreich. "Heute" hat mit Timon Krause vor seinem Auftritt im Globe Wien gesprochen.

"Einen Mentalisten macht aus, dass er viel über praktische und angewandte Psychologie weiß – und zwar im Bestfall so viel, dass er den eigenen Geist und den Geist der anderen Menschen, dass er deren Handeln ein Stück weit vorhersagen, lesen, analysieren und beeinflussen kann. Das ist der theoretische Teil. Und dann kommt noch der Entertainment-Aspekt hinzu", stellt der 27-Jährige gleich zu Beginn der Interviews klar.

Das Erraten von PIN-Nummern, waghalsige, jedoch erstaunlich oft eintreffende Voraussagen oder die raffinierte Beeinflussung von Gedanken sind dabei die wohl populärsten "Zaubertricks" des charismatischen Magiers, der sich letztlich nur den Gesetzmäßigkeiten des menschlichen Geistes bedient und diese um seine außergewöhnlich ausgeprägten Skills, wie eine unglaublich schnelle Beobachtungsgabe, gekonnte Kommunikation und ausgeprägte Empathie, anreichert.

"Alles ist nur Fake"

"Früher wurde hiermit viel Scharlatanerie getrieben, den Leuten eingeredet, sie könnten wirklich Gedanken lesen, wirklich in die Zukunft blicken. Heutzutage geht es immer mehr dahin, dass man auch das Prinzip dahinter erklärt. Ich zeige, wie und warum etwas funktioniert", verrät Timon.

Jede "Mind Games"-Show kann auch als eine Art Mini-Workshop verstanden werden. Dem Publikum wird im Selbstversuch näher gebracht, wie das Lesen von Mimik funktioniert, geschickte Manipulation gelingt und dass sich Gedanken von einer zuvor unbekannten Person nicht nur entschlüsseln lassen, sondern diese zudem dessen Verhalten beeinflussen können.

Timon: "Vielleicht tue ich für einen kurzen Moment spielerisch so, als könnte ich die Zukunft vorhersagen. Das habe ich bei meiner letzten Tour gemacht – aber nicht ohne vorher darauf hingewiesen zu haben: Alles, was ihr jetzt erlebt, ist Fake. Nicht weil es ein Trick ist, sondern weil es auf einem psychologischen Prinzip beruht. Das Interessante ist, dass die Leute währenddessen vergessen, dass es Fake ist. Und sie kommen auch nach der Show zu mir und fragen mich, ob ich die Lottozahlen von kommendem Sonntag kenne oder mit ihrer toten Großmutter in Kontakt treten kann".

So behältst du bei Schere-Stein-Papier die Oberhand

Der "Heute" erklärt der 27-Jährige, wie man seine Chancen erhöhen kann, beim beliebten Fingerzeichen-Spiel "Schere, Stein, Papier" zu gewinnen. Die Regeln sind ja kinderleicht: Schere schneidet Papier, Stein schleift Schere und Papier umwickelt den Stein. Doch wer bislang glaubte, die Gewinnchancen dabei seien immer gleich, der irrt.

Timon: "Statistisch gesehen fangen etwa zwei Drittel der Menschen mit Schere an. Das heißt, in der ersten Runde wählst du Stein. Und ab dann fängt die mentale Strategie an."

"Wenn dein Gegenüber gegen dich verliert, dann wird es mit großer Wahrscheinlichkeit zu dem hinwechseln, womit du gerade gewonnen hast. Wenn du Schere schmeißt, ich aber Stein, dann ist die Chance hoch, dass du in der nächsten Runde Stein schmeißen wirst. Ich muss also zu Papier wechseln", erklärt der Mentalist.

Und weiter: "Wenn das Gegenüber z.B. mit Stein gewinnt, stehen die Chancen gut, dass es bei Stein bleibt. Wir vertrauen im Alltag oft Taktiken, mit denen wir Erfolg hatten. Dann sollte ich also zu Papier wechseln. Zusammenfassend: Dein Gegenüber wird sich darauf einschießen, was in dieser Runde gewonnen hat".

Fans dürfen sich am 4. Oktober im Globe Wien auf jeden Fall auf verblüffende und fast magisch anmutende Überraschungsmomente, eine aufregende Show mit coolen Alltags-Hacks rund um das Thema "Mindreading" sowie unterhaltsame Spiele und frappierende Experimente freuen. Es gibt noch Restkarten!