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Menstruations-Emoji sorgt für Aufregung
Ab März gibt es ein eigenes Emoji für die weibliche Periode, das zur Enttabuisierung beitragen soll. Das gefällt nicht jedem.
Jetzt bestätigt Unicode das erste Menstruations-Emoji in Form eines Bluttropfens - Symbol der Menstruationsblutung. Es wird eines von 230 Emojis sein, die 2019 vom Unicode-Konsortium in das Alphabet integriert werden. Die Reaktionen sind geteilt.
Bereits 2017 hatte eine britische Frauenrechtsorganisation eine Kampagne dafür gestartet, um auf das Tabu-Thema aufmerksam zu machen. Lucy Russell von "Plan International UK" erklärte gegenüber Vogue, dass "die Inklusion dieses Emojis ein großer Schritt hin zur Normalisierung von Menstruationsblutungen und zur Zerschlagung des damit verbundenen Stigmas" sei. Ein großer Erfolg für die Organisation. "Es kann die Konversation verändern. Die Scham rund um die Periode zu beenden, funktioniert nur, indem man darüber spricht."
Negative Reaktionen in Form von Hassnachrichten bleiben nicht aus. Die Journalistin Claudia Zettel sah sich veranlasst Tweets wie diesen zu entgegnen:
"Wen sich die Frauen während ihrer Tage selbst riechen könnten, dann wüssten sie warum Männern dann vor ihnen graust.
Aber solche kindischen Aktionen werden eh hauptsächlich nur von unreifen jungen Frauen gestartet, die ihren Platz im Leben noch nicht gefunden haben. Reifere Frauen sind da Gott sei Dank wesentlich vernünftiger."
Das ist ein Teil ihres ausführlichen Kommentars zur Thematik: "Ich akzeptiere nicht, dass ich etwas Harmloses ins Internet schreibe und dafür misogyne Kommentare und blanken Hass kassieren muss. (...) Ich schäme mich weder für meine monatliche Blutung noch dafür, etwas darüber ins Internet zu schreiben."
Es gab mehrere Design-Entwürfe der Organisation, über die sie Nutzer auf Facebook in einer Umfrage abstimmen ließen. Es wurde dann die zweite Wahl, da der Entwurf des beliebtesten, eine Unterhose mit Blutstropfen, vom Konsortium abgelehnt wurde. So blieb der Blutstropfen alleine übrig.
(GA)