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Menschen flüchten: Bricht Italo-Supervulkan jetzt aus?

Unter den Bewohnern Neapels liegen die Nerven blank. Nach einem erneuten Erdbeben steigt die Angst vor dem Ausbruch des Super-Vulkans Vesuv.

Newsdesk Heute
In der Region um Neapel bebt die Erde seit Tagen. Die Angst vor einem Ausbruch des Vesuv wird immer größer. 
In der Region um Neapel bebt die Erde seit Tagen. Die Angst vor einem Ausbruch des Vesuv wird immer größer. 
Elisabeth Knˆbl-Zahn / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Der Erdstoß der Stärke 4,0 in der Region um die süditalienische Metropole Neapel war der jüngste in der aktuellen Beben-Serie in Italien, die seit Tagen andauert. Erst am Mittwoch wurde das stärkste Erdbeben seit 40 Jahren gemessen. Vulkanologen zeigen sich besorgt, auch unter den Bewohnern geht die Angst um.

Panik unter Bewohnern

Das Beben habe sich am Montagabend in den Phlegräischen Feldern, einem sogenannten Supervulkan ereignet, schrieb der italienische Zivilschutz auf X/Twitter. Es handle sich dabei um eine riesige aktive Vulkanregion westlich des Vesuv. Das Beben habe keine Schäden oder Verletzten gefordert, dennoch habe große Panik unter den Bewohnern geherrscht, erklärte der Zivilschutz.

Menschen laufen auf die Straße

Italienische Medien bestätigten die Berichte über die große Panik – Meschen seien auf die Straße geströmt und wollten über die Nacht nicht in ihre Häuser zurückkehren. Verängstigte Bewohner hätten die Telefonzentrale der Feuerwehr von Neapel kontaktiert. Erst am Dienstagmorgen hätten einige wieder den Mut gefasst und seien in ihre Häuser zurückgekehrt – doch die Angst bleibt. Stabilitätskontrollen seien im Gange.

Vulkaneruption löschte Neandertaler aus

Wie das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie mitteilte, lag das Epizentrum in einer Tiefe von etwa drei Kilometern zwischen Neapel und der Stadt Pozzuoli. 

Der letzte größere Vulkanausbruch in der Region der Phlegärischen Feldern fand im Jahr 1538 statt. Eine Eruption vor 30.000 Jahren war so enorm, dass sie zum Aussterben der Neandertaler beigetragen haben soll. Heute lebt rund eine halbe Million Menschen in der Region. Seit elf Jahren gilt im vulkanischen Gebiet die Alarmstufe Gelb, die zur Vorsicht ruft.

Immer wieder warnen Forscher vor dem "Bradisismo", also dem Phänomen der "langsamen Erdbewegung" zu Deutsch. Der Vulkanologe Giuseppe Di Natale zeigt sich besorgt: "Die Angst in der Bevölkerung ist enorm. Sie fürchtet sich vor den Erdbeben, doch viele Einwohner denken, dass eine Eruption des Vulkans unmöglich ist, und schalten diesen Gedanken einfach aus“, so der Italiener, der seit 40 Jahren das "Bradisismo", also das Heben und Senken der Erde erforscht.

Wird es zur Eruption kommen?

"Die zunehmende Hebung des Bodens zeigt einen immer höheren internen Druck unter der Erde an, der auch zu immer stärkeren und häufigeren Erdbeben führt. Es ist klar, dass dieser Druck, sollte er weiter ansteigen, früher oder später nicht mehr von den Gesteinen an der Oberfläche getragen werden kann und es zu einer Eruption kommen wird. Derzeit kennen wir leider die Widerstandsgrenze der Gesteine in den ersten drei Kilometern Tiefe nicht, sodass wir keine Ahnung haben, wie hoch die Gefahr einer Eruption sein könnte", erklärt Di Natale.

Eine weitere bedrückende Nachricht sei, dass die meisten Gebäude in der Region um Neapel nicht den modernsten antiseismischen Standards entsprechen. Der Experte warnt: "Baufällige Gebäude könnten im Fall eines stärkeren Erdbebens schwere Schäden erleiden oder sogar einstürzen."

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