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"Meine Mama wurde Sekunden vor OP vor die Tür gesetzt"

Eine Pensionistin (87) aus Wien wartete schmerzerfüllt auf einen OP-Termin. Doch die langersehnte Hüftoperation wurde plötzlich einfach abgesagt. 

Maxim Zdziarski
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Orthopädisches Spital Speising in Wien-Hietzing; Peter H. (rechts im Bild) - der Sohn der betroffenen Frau.
Orthopädisches Spital Speising in Wien-Hietzing; Peter H. (rechts im Bild) - der Sohn der betroffenen Frau.
Google Maps, Privat

Die 87 Jahre alte Gertrude überlebte den Zweiten Weltkrieg nur knapp. In der Nachkriegszeit schlug sich die Wienerin durchs Leben und sorgte sich jahrelang um ihren krebskranken Ehemann. Vor rund 27 Jahren erlitt die Mutter von Peter H. einen Oberschenkelhalsbruch. Die damals prognostizierte Haltbarkeit der implantierten Schrauben betrug maximal 15 Jahre. Seit mehreren Monaten plagen die Pensionisten nun schwere Schmerzen. "Jeder Schritt ist für eine Qual für sie", erzählt ihr Sohn im Gespräch mit "Heute".

Nach mehreren erfolglosen Behandlungen bekam die Seniorin im Spital Speising ein neues Hüftgelenk versprochen. Weil aber die Schmerzen vor etwa zwei Wochen unerträglich wurden, bot man der 87-Jährigen einen früheren OP-Termin an – den nahm die Wienerin auch dankend an. 

Seniorin wartete stundenlang im Spital

"In den letzten Tagen vor der OP organisierte meine Mutter alle notwendigen Befunde auf eigene Kosten", erzählt ihr 55-jähriger Sohn. Am besagten Dienstag war die 87-Jährige zehn Minuten vor dem Aufnahmetermin im Krankenhaus. Dort wurde sie einem Corona-Test unterzogen und in die Station im ersten Stock geschickt. Ihr Sohn musste allerdings als Vollimmunisierter und trotz negativem Test draußen bleiben. Die Seniorin war ab dem Zeitpunkt also auf sich alleine gestellt. In ihrem Zimmer zog sie sich um und verstaute ihre vorbereitete Kleidung in einer Kiste.

Absage kurz vor Operation

Kurze Zeit später kam ein Pfleger und bereitete die Wienerin für die Operation vor. Doch die Warterei war noch lange nicht zu Ende. Gegen 15 Uhr saß die 87-Jährige allein auf ihrem Zimmer, gegessen und getrunken hat sie bis dahin noch nichts. "Sie musste ja schließlich nüchtern sein für die bevorstehende OP."

Doch plötzlich kam nach einer der Pfleger in ihr Zimmer und teilte ihr mir, dass die Operation nun doch nicht stattfinden werde. Der Grund: Überlastung. "Man wies meine Mutter an, ihre Medikamente weiter einzunehmen. Einen neuen Termin gab es jedoch nicht", ärgert sich jetzt ihr Peter H. im "Heute"-Talk.

Akutpatienten mussten vorgezogen werden

Der Pressesprecher des Spitals bedauerte gegenüber "Heute", dass die betroffene Patientin entgegen der ursprünglichen Planung nicht operiert werden konnte. "An diesem Tag wurden unvorhergesehen zwei Akutpatienten vorstellig, die dringend operiert werden mussten. Diese Tatsache und der Umstand, dass einige sehr komplexe Operationen, die länger dauerten, am OP-Programm standen, haben das mögliche Zeitfenster für eine Operation leider geschmälert."

Die Verantwortlichen hielten zwar längere Zeit weiterhin am OP-Plan fest, konnten die 87-Jährige aber wegen der Verzögerungen letztlich doch nicht mehr operieren. "Wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten und ersuchen auch um Verständnis, dass es im klinischen Betrieb bei Not- oder Akutfällen, die gegenüber geplanten Operationen medizinisch immer Vorrang haben, zu zeitlichen Engpässen kommen kann", so der Spitalssprecher abschließend. Frau H. soll in Kürze "ein sehr zeitnaher" Ersatztermin angeboten werden.

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