Österreich

Identitäre demonstrieren vor Justizministerium

Heute Redaktion
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Bild: Helmut Graf

Am Samstagnachmittag steht die Wiener Polizei im Großeinsatz. Gleich ein halbes Dutzend Veranstaltungen ist angemeldet, darunter auch eine Kundgebung der rechtsextremen IBÖ.

Mitglieder und Sympathisanten der Identitären Bewegung (IBÖ) gehen am heutigen Samstag auf die Straßen, um in Wien gegen den "Großen Austausch" zu demonstrieren. Während die Rechtsextremen auf ihrer Webseite zwar beteuern, "keinen Hass" zu schüren und "keine Gewalt" anzuwenden, plakatieren sie gleichzeitig aber genau gegen jenen Bevölkerungsaustausch, den auch der Attentäter von Christchurch als Anlass für die Ermordung von 50 Menschen sah.

Die Kundgebung der Identitären soll um 16 Uhr im Weghuberpark (Neubau) vor dem Justizministerium stattfinden. Davor wurde von den Rechtsextremen ab dem Vormittag eine Versammlung zur Vorbereitung angezeigt. Die Polizei hat eine Sperrzone errichtet, denn auch Gegendemonstrationen bleiben wie erwartet nicht aus.

Zwei Gegendemos am Ring

Die "Offensive gegen rechts" hält laut ORF am frühen Nachmittag eine Standkundgebung beim Denkmal der Republik in der Nähe des Parlaments ab. Danach sammelt sich eine weit größere Kundgebung der "Plattform für eine menschliche Asylpolitik" bei der Hauptuniversität. Die 2.000 angemeldeten Teilnehmer wollen dann über den Ring und Schmerlingplatz zur Museumsstraße Ecke Auerspergstraße marschieren.

Die Identitäre Bewegung in Österreich (IBÖ) besteht seit 2012 und geht von der "europäischen Kultur" aus, deren Identität vor allem von einer Islamisierung bedroht sein soll. Die "IBÖ" wird vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes als rechtsextrem eingestuft. Das Logo der Organsiation ist der griechische Buchstabe Lambda. Er wird in gelb auf schwarzem Hintergrund dargestellt.

Mehr Infos: Identi–wer? Die jungen Rechten in 10 Punkten erklärt

Ebenfalls am Ring wird am späten Nachmittag auch gegen die von der EU geplanten Urheberrechtsreform Art. 11 und 13 protestiert. Diese Demonstration wird vom Yppenplatz zum Ballhausplatz ziehen. "Es kann natürlich auf den Marschrouten und den angrenzenden Straßenzügen zu temporären Straßensperren und Verkehrsableitungen kommen", erklärt Polizeisprecher Daniel Fürst gegenüber dem ORF. Auch die Wiener Linien müssen zwischen 14 und 22 Uhr zahlreiche Strecken umleiten, oder kurz führen.

800 Polizisten im Einsatz

Zudem wurden noch zwei kleinere Veranstaltungen von muslimischen Gruppen angemeldet. Die Begegnungsaktion "Gestatten, Muslim" wird vom Handelskai über den Viktor-Adler-Markt zur Simmeringer Hauptstraße wandern. In der Floridsdorfer Schloßhofer Straße soll zudem eine Versammlung unter dem Motto "Muslime für Frieden, Freiheit und Loyalität" abgehalten werden.

Zu allem Überdruss kommt für die Wiener Polizei auch noch ein sportliches Großereignis hinzu. Am Abend empfängt Rapid seinen Verfolger in der Bundesliga-Qualifikationsgruppe Mattersburg im Allianz-Stadion. Insgesamt wurden rund 800 Polizisten für die Sicherung der Veranstaltungen abgestellt.

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    Sascha Trimmel

    (red)