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Mehrere Angriffe im Iran – steckt Israel dahinter?

Am Wochenende wurden im Iran mehrere militärische Ziele von Drohnen getroffen. Hinter dem Angriff dürfte nach ersten Erkenntnissen Israel stecken.

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Im Iran kam es am Wochenende zu mehreren Drohnenangriffen.
Im Iran kam es am Wochenende zu mehreren Drohnenangriffen.
- / AFP / picturedesk.com

Übers Wochenende haben diverse Explosionen verschiedene Standorte im Iran erschüttert. Die Regierung publiziert nur spärlich Informationen. Offiziell bekannt hat sich zur Attacke noch niemand. Doch welche Ziele haben die Drohnen getroffen, wer hat die Kamikaze-Fluggeräte losgeschickt und in welchem Zusammenhang stehen die Geschehnisse mit dem Krieg in der Ukraine?

Eine Übersicht:

Das ist übers Wochenende passiert: Bei mehreren Drohnenangriffen im Iran ist es zu Bränden und Explosionen gekommen, wie Videos in den sozialen Medien zeigen. Demnach seien unter anderem Produktionsstätten, in denen die von Russland in der Ukraine eingesetzten Shahed-Kamikazedrohnen gefertigt werden sollen, getroffen worden. Weiter berichtet die staatliche Nachrichtenagentur Irna von einem Angriff auf eine Munitionsfabrik des Verteidigungsministeriums nahe der Metropole Isfahan im Zentraliran mit mehreren kleinen Fluggeräten. Die Agentur Fars veröffentlichte dazu ein Video einer Explosion.

Gleichzeitig kam es im Nordwesten des Landes zu einem Großbrand bei einer Ölraffinerie. Auch in einzelnen Militärbasen soll es zu Explosionen gekommen sein, die iranische Regierung hat bislang aber nur die Attacken auf Munitionslager und Rüstungsstandorte offiziell bestätigt.

Diese Staaten könnten hinter dem Angriff stecken: Staatsmedien schrieben, der Angriff sei abgewehrt worden. Es habe keine Opfer gegeben. Die iranische Regierung wird ein Expertenteam nach Isfahan schicken, um die Hintergründe der Angriffe auf eine Militäranlage zu untersuchen. Wie ein US-Beamter gegenüber der "Washington Post" sagte, stecke Israel hinter den Drohnenangriffen. Die USA sollen nicht direkt beteiligt gewesen sein. Von der israelischen Regierung gibt es bisher keine Stellungnahme. Womöglich wurde der Angriff vom Mossad, dem berühmt-berüchtigten israelischen Geheimdienst, durchgeführt.

Das verbindet die Attacken mit dem Ukraine-Krieg: Michail Podoljak, Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, stellte derweil eine Verbindung zwischen dem Krieg in der Ukraine und den Attacken im Iran her. "Explosive Nacht im Iran", schreibt Podoljak auf Twitter – und weiter: "Die Ukraine hat euch gewarnt." Dabei verweist er auf einen Tweet aus dem Dezember 2022, in dem er schreibt: "Der Iran hat angekündigt, die Waffenproduktion für Russland zu erhöhen, und erniedrigt damit die "internationalen Sanktionen"." Im Tweet fordert Podoljak daher, die seiner Ansicht nach wirkungslosen Iran-Sanktionen aufzugeben und mit zerstörerischen Instrumenten vorzugehen – etwa mit der Zerstörung von Fabriken.

Das bedeuten die Angriffe geopolitisch: Bei den Drohnenangriffen könnte es sich also um eine Art israelische Unterstützung für die Ukraine handeln. Seit Ausbruch des Krieges vor elf Monaten hat sich die Regierung von Benjamin Netanyahu im Vergleich zu vielen westlichen Staaten zögerlich gezeigt, die Ukraine mit Waffen zu beliefern. Die Bewaffnung russischer Truppen mit iranischen Raketen und Drohnen und der damit entstandene Geldfluss von Moskau nach Teheran sowie die Entwicklung weiterer Waffensysteme bringen Israel laut Experten aber mehr und mehr dazu, die Ukraine mit Angriffen gegen die iranische Rüstungsindustrie indirekt zu unterstützen.

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    Bundesheer / OTS

    Israel und der Iran befinden sich seit 1985 in einer Art Stellvertreter-Krieg. Vor der Islamischen Revolution im Jahre 1979 galt die Beziehung der beiden Länder als freundschaftlich. Dass es zu einem offenen Krieg zwischen Israel und dem Iran kommt, ist aber unwahrscheinlich: Die Länder teilen sich keine Grenze und beide Nationen verfügen nicht über die militärische Fähigkeit, große Invasionsarmeen über das Meer zu entsenden und zu versorgen.

    Auch im Osten Syriens ist es nach Berichten von Aktivisten und eines regierungstreuen Radiosenders zu einem Drohnenangriff auf einen Lastwagenkonvoi gekommen. Die sechs Kühlwagen seien am Sonntag ins Visier genommen worden, nachdem sie kurz zuvor vom Irak aus die Grenze nach Syrien überquert hätten, meldete die in England ansässige oppositionelle syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte. Ob der Angriff in der Grenzregion Bukamal, die als Hochburg vom Iran unterstützter Milizen gilt, in Zusammenhang mit den Attacken im Iran steht, ist derzeit unklar.

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