FIFA plant Mega-Turnier

Mehr wert als Champions League: Salzburg bei neuer WM?

Die FIFA-Klub-WM ist normalerweise nur wenigen Mannschaften vorbehalten. Jetzt will FIFA-Boss Gianni Infantino ein neues Riesenturnier organisieren.

Sport Heute
Mehr wert als Champions League: Salzburg bei neuer WM?
Gianni Infantino hat einen neuen Plan.
Imago/GEPA

Red Bull Salzburg bei der Klub-WM – klingt anfangs unwahrscheinlich, aber nach den Planungen der FIFA könnte das 2025 Wirklichkeit werden. Der Fußballverband und Chef Gianni Infantino wollen die Klub-WM nach dem Vorbild einer regulären FIFA-Weltmeisterschaft organisieren.

Das Großereignis fand bis jetzt jedes Jahr um den Jahreswechsel statt, wurde in Europa aber nicht ernst genommen. Die Sieger der jeweiligen größten Bewerbe eines Kontinents spielten gegeneinander. Aus Europa war etwa der Champions-League-Sieger dabei. Das ergab ein Mini-Turnier mit sieben Mannschaften.

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    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    Allen voran: David Alaba ist ein Fixstarter in der Champions League. Der Innenverteidiger kommt bereits auf 115 Einsätze in der Königsklasse.
    IMAGO/Pressinphoto

    Riesenturnier 2025 geplant

    Größer, weiter, besser? Das Turnier wird deutlich aufgeblasen, die Premiere mit 32 Mannschaften ist im Juni und Juli 2025 in den USA geplant. Zwölf Mannschaften sollen aus Europa teilnehmen. Schon jetzt kommt Gegenwind von der Spielergewerkschaft "FIFPRO": "Das hat schwerwiegende Konsequenzen und bewirkt einen verstärkten Druck auf das Wohlergehen der Spieler." Durch den ohnehin schon vollen Spielplan würde noch ein Bewerb zur “Wettbewerbsverzerrung" führen. Jegliche Kritik prallte an Infantino und der FIFA ab. Klar ist auch, dass der Fußball-Weltverband FIFA und die UEFA als Veranstalter der Champions League hier Konkurrenten sind. 

    Der Boss des Fußballverbandes hatte schon 2019 die Idee eines solchen Turniers. Damals war bereits eine Klub-WM in China für das Jahr 2021 mit 24 Teams geplant. Covid-19 machte der FIFA einen Strich durch die Rechnung. Vor allem Infantino wollte das Event unbedingt in die Tat umsetzen. Jetzt verkündet die FIFA trotz des Gegenwinds von vielen Seiten, dass das Großereignis 2025 in neuer Form stattfinden wird.

    Österreichs Serienmeister dabei?

    Teilnahmeberechtigt sind die jeweiligen Sieger der größten Klubbewerbe der verschiedenen Konföderationen der Jahre 2021, 2022, 2023 und 2024. Das hieße, dass in Europa zurzeit Chelsea, Real Madrid und Manchester City als die letzten drei Sieger der Königsklasse fix dabei wären, der Champions-League-Sieger der aktuellen Saison ebenfalls einen Platz erhalten würde. 

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      Cristiano Ronaldo bekommt mit einem Jahresgehalt von 260 Millionen US-Dollar fast doppelt soviel wie Langzeitrivale Lionel Messi. 200 Millionen verdient der Portugiese bei Al-Nassr. 60 Millionen kommen durch Werbeeinnahmen in die Taschen des 38-Jährigen.
      Cristiano Ronaldo bekommt mit einem Jahresgehalt von 260 Millionen US-Dollar fast doppelt soviel wie Langzeitrivale Lionel Messi. 200 Millionen verdient der Portugiese bei Al-Nassr. 60 Millionen kommen durch Werbeeinnahmen in die Taschen des 38-Jährigen.
      IMAGO/HMB-Media

      Vier der zwölf europäischen Plätze werden also an die Champions-League-Gewinner vergeben. Die restlichen Mannschaften werden nach der Vier-Jahreswertung ermittelt. Wie diese berechnet wird, ist noch unklar. Fest steht aber, dass höchstens zwei Mannschaften aus demselben Land antreten dürfen. Ausnahme: zwei oder mehrere Mannschaften aus derselben Liga gewinnen die Champions-League im vorgegebenen Zeitraum. Mit Manchester City und Chelsea gewannen zwei englische Vereine den Bewerb bereits. Sollte Arsenal, Manchester United oder Newcastle dieses Jahr in der Champions League triumphieren, wären sie der dritte Verein von der Insel.

      Salzburg hat nach den verschiedensten Kalkulationsmethoden gute Chancen, einen der acht freien Plätze für Europa zu ergattern. Das wichtige Spiel gegen Inter Mailand am Mittwochabend ist nicht nur immens wichtig für den Ausgang der Gruppe D der Champions League, sondern die nächste Chance in der Vier-Jahreswertung wichtige Punkte auf dem Weg zur Klub-WM 2025 in den USA zu sammeln.

      Salzburg im Rennen

      Je nach Berechnungsmethode ist Ajax Amsterdam, das aktuell nicht in der "Königsliga" vertreten ist, der härteste Konkurrent. Schema eins würde für die Teilnahme an der Champions-League-Gruppenphase fünf Punkte vorsehen, jeden Sieg dann mit drei Punkten und jedes Remis mit einem Punkt bewerten. In diesem Fall würden den Bullen laut "Laloa1"-Berechnungen drei Punkte auf Ajax fehlen. Es bräuchte also einen Sieg oder drei Unentschieden – mindestens. In der zweiten Berechnungsweise, die nach einem UEFA-Modell errechnet werden soll, würden die Salzburger und Ajax punktegleich den letzten Platz der Qualifizierten belegen. Hier würde jeder Sieg mit zwei Punkten gewertet, jedes Unentschieden würde einen Zähler einbringen. In beiden Fällen dürfte Österreichs Serienmeister aber von keinem anderen Verein überholt werden. 

      Das Turnier ist für alle Vereine jedenfalls besonders lukrativ. Insgesamt werden Medienberichten zufolge 2,5 Milliarden Euro an Preisgeldern ausgeschüttet, der Sieg bringt 100 Millionen Euro. Und damit mehr als der Gewinn der Champions League, ohne die Einnahmen aus dem Marketpool. 

      red
      Akt.
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