Wirtschaft
Mehr als halbe Million Arbeitslose in Österreich
Die Arbeitslosigkeit in Österreich steigt immer weiter. Derzeit sind insgesamt über 520.000 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet.
Die Monatsbilanz der Arbeitslosenzahlen im Dezember zeigt, dass die krisenbedingte Arbeitslosigkeit aktuell bei rund 113.000 Arbeitslosen liegt und damit im Vergleich zum Vormonat gestiegen ist. Insgesamt konnten im Jahr 2020 607.704 Personen wieder in Beschäftigung kommen.
Gleichzeitig wirkt sich die Corona-bedingte Weltwirtschaftskrise, verbunden mit saisonalen Effekten, massiv spürbar auf den Arbeitsmarkt aus.
Derzeit sind insgesamt 520.919 Personen beim AMS arbeitslos gemeldet oder befinden sich in Schulung. Das ist ein Anstieg um 63.722 Personen im Vergleich zum Vormonat, der vordergründig auf die Saisonschwankungen im Baubereich zurückzuführen ist. Die Zahl der Menschen, die beim AMS arbeitslos gemeldet sind, beträgt 459.682 Personen, in Schulung befinden sich derzeit 61.237 Personen.
Diese Branchen sind am stärksten betroffen
Im Branchenvergleich sind derzeit vor allem die Branchen Tourismus (73.434) mit + 41.118 Arbeitssuchenden, der Handel (60.442) mit + 13.943 Arbeitssuchenden und der Bausektor (57.396) mit einem relativ geringen Zuwachs von 5.714 Personen im Vorjahresvergleich betroffen.
Es sind derzeit 113.047 Personen mehr arbeitslos oder in Schulung als im Vorjahr zu dieser Zeit. Der Anstieg der krisenbedingten Arbeitslosigkeit ist überwiegend auf den fehlenden Saisonstart im Tourismus zurückzuführen.
Die Arbeitslosenquote liegt nach nationaler Definition derzeit bei elf Prozent. Das ist im Jahresvergleich ein Anstieg um 2,5 Prozentpunkte. Im EU-Vergleich der letztverfügbaren Werte liegt Österreich mit einer Arbeitslosenquote von 5,4 Prozent über dem Vorkrisenniveau von 4,4 Prozent. Gleichzeitig zählt Österreich im Bereich der Jugendbeschäftigung zu den Top 3 Ländern mit der niedrigsten Jugendarbeitslosigkeit innerhalb der Europäischen Union.
Kurzarbeit sichert derzeit rund 417.000 Arbeitsplätze
Mit einer Jugendarbeitslosenquote von 8,6 Prozent liegt Österreich auf dritter Stelle auf EU-Ebene und unter dem Vorkrisenniveau (9,2 Prozent). Auch die Zahl der Personen in Kurzarbeit ist im Vergleich zum Vormonat um 140.000 gestiegen. Derzeit befinden sich 417.113 Personen in Kurzarbeit.
Der Anstieg macht zur selben Zeit deutlich, dass die Corona-Kurzarbeit in Anspruch genommen wird und ein wichtiges Kriseninstrument ist, um Arbeitsplätze zu sichern. 2020 konnten mit Hilfe der Corona-Kurzarbeit über 1,1 Millionen Jobs und Einkommen gesichert werden.
Insgesamt wurden bisher rund 5,5 Milliarden Euro für die Corona-Kurzarbeit ausgezahlt. 9,9 Milliarden Euro sind derzeit bewilligt. Phase 3 der Corona-Kurzarbeit läuft bis Ende März. Durch die Anpassung der Corona-Kurzarbeit besteht nach wie vor die Möglichkeit der Reduktion der Arbeitszeit auf 0 Prozent für die direkt vom Lockdown betroffenen Betriebe und ihre Mitarbeiter.
Der Budgetrahmen 2021 für Kurzarbeitsbewilligungen wird aufgrund der steigenden Nachfrage auf 5 Milliarden erhöht. Die Auszahlungen aufgrund der tatsächlichen Ausfallstunden werden sich aus derzeitiger Sicht nach erfolgten Abrechnungen wieder deutlich unter dem bewilligten Betrag bewegen.