Wegschütten oder filtern?
Mega-Rückruf bei Coca-Cola – so geht’s jetzt weiter
Weil sie durch Metallteile kontaminiert sein könnten, ruft Coca-Cola 28 Millionen 0,5-Liter-Flaschen zurück. Der logistische Aufwand ist enorm.
2023 wurden am Standort in Burgenland im Edelstal rund 486 Millionen Liter Getränke für den österreichischen Markt abgefüllt. Vor kurzem ging dabei etwas schief: Beim Abfüllprozess auf der Produktionslinie für die 0,5-Liter-PET-Flaschen ist ein Sieb gebrochen, dabei dürften sich auch kleinere Metallteile gelöst haben. Diese gelangten in die Limonaden – und lösten am Mittwoch den größten Produktrückruf der österreichischen Geschichte aus – "Heute" berichtete.
Konkret betroffen sind die beliebten PET-Flaschen in der Größe 0,5 Liter von Coca-Cola, Fanta, Sprite und MezzoMix, die ein Mindesthaltbarkeitsdatum zwischen 04.02.2025 und 12.04.2025 sowie die Codierung "WP" aufweisen. "Wir raten vom Verzehr der potenziell betroffenen Produkte aufgrund eines möglichen Gesundheitsrisikos ab", so die Coca-Cola HBC Österreich GmbH.
Flaschen gehen zurück an den Hersteller
Nun werden alle 28 Millionen potenziell betroffenen Flaschen aus dem Verkauf genommen und an den Hersteller zurückgeschickt. Wer bereits eine 0,5-Liter-Flasche Coca-Cola, Fanta, Sprite und MezzoMix zu Hause und diese noch nicht getrunken hat, kann sie bei einem Supermarkt gegen Refundierung des Kaufpreises zurückgeben. "Ganz egal, ob man noch einen Kassabon hat oder nicht: 'Bitte einfach zurückbringen und das Geld kassieren'", erklärt Alexander Hengl, Sprecher des Wiener Marktamts, gegenüber "Heute".
In Wien wird die Entfernung der betroffenen Produkte aus dem Verkauf vom Marktamt überprüft. Seit Bekanntwerden des Problems am Mittwoch führen alle 78 Lebensmittel-Inspektoren der Stadt Wien an möglichen Verkaufsstellen Cola-Kontrollen durch. Bis Donnerstagabend wurden laut Hengl 275 Lebensmittelbetriebe kontrolliert. In sieben Betrieben wurden tatsächlich noch betroffene Chargen von den Getränken vorgefunden. "Die wurden natürlich sofort außer Verkehr gesetzt", so der Marktamts-Sprecher.
Wegschütten oder filtern?
"Der logistische Aufwand ist groß", heißt es am Donnerstag von Coca-Cola Österreich gegenüber "Heute". Wie hoch der finanzielle Schaden ist, sei derzeit noch nicht abschätzbar, so der Sprecher weiter. Auch, was mit den 14 Millionen Liter Limonade passieren soll, ist noch unklar. Ob die komplette Charge vernichtet werden muss, oder die möglicherweise enthaltenen Metallteile mittels Detektoren herausgefiltert werden können, werde geprüft. Nun stehe aber zuerst die große Rückrufaktion im Fokus, heißt es von dem Limonaden-Hersteller.
Wie es passieren konnte, dass Metallteile in Cola und Co gelangen konnten, werde geprüft. Laut Coca-Cola Österreich handle es sich bei der Abfüllanlage am Standort Edelstal um eine der modernsten Anlagen in Mitteleuropa. Wichtig sei zu betonen, so der Cola-Sprecher, dass nur eine Produktionslinie von über zehn von der möglichen Verunreinigung betroffen ist. Alle anderen Produkte könnten unbesorgt konsumiert werden.
Auf den Punkt gebracht
- Coca-Cola ruft 28 Millionen 0,5-Liter-Flaschen von Coca-Cola, Fanta, Sprite und MezzoMix zurück, da sie durch Metallteile kontaminiert sein könnten
- Der logistische Aufwand ist enorm, und es wird geprüft, ob die betroffenen Limonaden vernichtet oder die Metallteile herausgefiltert werden können