Österreich-News
Medikamente werden knapp – jetzt kommt Nachschub
Der Medikamenten-Engpass in Österreich spitzt sich zu. Antibiotikasäfte für Kinder sind nicht mehr erhältlich. Katharina Reich verspricht Nachschub.
Die heftige Virus-Welle im Dezember und Jänner sorgte für einen Medikamenten-Engpass in Österreich. Selbst mit dem Abflachen der Erkrankungen ist keine Entspannung in Sicht. Die Lieferprobleme der Arzneimittel halten weiter an. Immer noch sind rund 600 Arzneimittel nicht oder kaum verfügbar, "Heute" berichtete.
Apothekerin: "Wir sind schon dran gewöhnt"
Besonders betroffen sind Antibiotikasäfte für Kinder. Seit Wochen sind diese nicht mehr erhältlich. "Das führt dazu, dass Kinder zur Infusion in Spitäler gebracht werden müssen. Jetzt ist ein Ausmaß an Unzufriedenheit erreicht", erklärte Apothekerkammer-Chefin Ulrike Mursch-Edlmayr vor wenigen Tagen im Ö1-Mittagsjournal".
"Seit der Corona-Pandemie gibt es ständig Lieferschwierigkeiten. Wir sind schon dran gewöhnt", berichtet eine Apothekerin gegenüber dem ORF. "Haben wir leider nicht" ist einer der Standardsätze. Sie versuchen auf Alternativen zurückzugreifen.
Reich verspricht Lieferungen im März
Katharina Reich, Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit hat in der "ZIB3" nun Nachschub angekündigt: "Wir bekommen Lieferungen für den März. Wir hatten heute einen Austausch mit dem Pharmagroßhandel. Es ist zwar nicht viel, aber es ist immer wieder etwas. Die Situation betrifft alle europäischen Staaten und wir versuchen das gemeinsam zu bewältigen."
Sie verwies darauf, mit Antibiotika sorgsam umzugehen. "Das ist ein Teil der Strategie, aber auch zu schauen, ob es Alternativen gibt. Man kann Präparate austauschen oder aus Rohstoffen Säfte herstellen", so Reich.
Kritik an Pharmaindustrie
Das Gesundheitsministerium hat eine Task Force gegründet. "Das Problem ist nicht auf nationaler Ebene zu lösen", so die Generaldirektorin für öffentliche Gesundheit.
Reich übt auch Kritik an der Pharmaindustrie. Diese habe sich für diesen Winter "verkalkuliert". Vertreter der Pharmaindustrie haben das in Abrede gestellt. Sie verweisen auf Engpässe in ganz Europa.