Wintersport

Mayer: "Die Traverse haben sie zu sehr entschäft"

Das erste Kitzbühel-Training brachte eine Erkenntnis: Der Umbau der Traverse brachte nicht den gewünschten Effekt. Spektakulär blieb es dennoch.

Erich Elsigan
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Matthias Mayer legte ein starkes Training hin.
Matthias Mayer legte ein starkes Training hin.
GEPA

Viel wurde im Vorfeld über die "neue" Streif spekuliert. Nach den schweren Stürzen in den vergangenen Jahren bauten die Veranstalter die Traverse um, eine der absoluten Schlüsselstellen. Im Sommer entfernten Bagger eine störende Bodenwelle, ein Tor wurde um 20 Meter versetzt. Ziel war es, das Tempo zu drosseln, um langsamer zum Zielsprung zu kommen. 

Nach dem ersten Training (hier geht es zum Ergebnis) waren sich die Athleten größtenteils einig: Die Mission ist nur bedingt gelungen.

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    <em>"Heute"</em>-Streifzug durch Kitzbühel 2022
    "Heute"-Streifzug durch Kitzbühel 2022
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    "Die Stürze waren schon grob, gut, also, dass reagiert wurde. Aber ich finde, sie haben die Traverse zu sehr entschärft, der Zielsprung ist immer noch wie früher. Ob die Änderungen das bringen, was sie wollten, glaube ich daher nicht. Man kann es ja wieder ändern in den nächsten Jahren", sagt Matthias Mayer.

    "Macht es weniger interessant"

    Der Trainings-Zweite gesteht: "Der Reiz bei der Traverse ist nicht mehr so groß. Es gibt jetzt nur noch eine Linie, die zu fahren ist, nicht mehrere Varianten. Das macht es für uns Rennläufer weniger interessant."

    ÖSV-Hoffnung Daniel Hemetsberger sieht den Umbau ebenfalls kritisch. "Vielleicht muss man die Passage noch ein bisschen anpassen. Im Sinne der Sicherheit ist es aber okay. Die Streif ist noch immer eisig und unruhig, es wurde nicht viel leichter."

    Vorjahres-Sieger Beat Feuz, der vor wenigen Tagen Papa wurde, sieht das Thema entspannt. "Es ist nicht so, dass Kitzbühel neu erfunden wurde. Es ist ja trotzdem die gleiche Streif. Es ist nur eine Kurve, eine Passage anders."

    Aber auch der Schweizer trauert dem "Original" ein wenig nach. "70 Jahre war es möglich, so zu fahren. Letztes Jahr war es sehr schnell, das Tempo war zu hoch. Ich weiß aber nicht, ob es das gebraucht hat, oder ob man es nicht auch anders hätte lösen können, zum Beispiel vor dem Hausberg. Ich bin da nicht der Spezialist. Ich muss nur so schnell wie möglich vom Start ins Ziel kommen."

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      Weiter Satz: Marcel Hirscher heizt über die Streif: Die besten Bilder
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      Mit den Athleten habe im Vorfeld niemand über die Neugestaltung der Traverse gesprochen. "Es wurde im letzten Jahr nach dem Rennen nur überlegt, etwas zu ändern. Was genau, wussten wir nicht. Es ist aber auch schwierig die Athleten zu fragen, so lange es keine Gewerkschaft gibt. Wenn du 15 Läufer fragst, bekommst du 15 verschiedene Meinungen."