Österreich
Angst vor einer großen Lkw-Lawine im Innviertel
Tausende Lastwagen wälzen sich täglich durch das Innviertel, auch weil die Fahrer die Autobahnmaut umgehen wollen. Und nun droht noch ein neues Problem.
Schon jetzt rollen täglich tausend Schwerfahrzeuge durch den Bezirk Braunau auf den Landes- und Bundesstraßen bis nach Salzburg.
Die Folgen für die Bewohner durch den massiven Schwerverkehr sind verheerend. "Besonders für ältere Mitbürger ist es teilweise unmöglich zu Fuß die Straße zu überqueren", berichtet der Bürgermeister der stark betroffenen Gemeinde Lengau, Erich Rippl (SPÖ). Zudem kommt es zu einer starken Staubbelastung an den betroffenen Straßen.
Fahrverbot in Salzburg
Im benachbarten Lamprechtshausen, im Bundesland Salzburg, werden bis zu 22.000 Lastwagen täglich gezählt. Deshalb plant der Salzburger Verkehrs-Landesrat Stefan Schnöll (ÖVP) dort ein Lkw-Fahrverbot.
Das allerdings würde wiederum auch die Betriebe im Bezirk Braunau treffen. Deren Lkw müssten dann Umwege von bis zu 45 Minuten in Kauf nehmen. Dagegen protestiert bereits die Wirtschaftskammer im Bezirk.
Außerdem sei, so Rippl, davon auszugehen, dass die Lkw-Fahrer sich andere Routen nach Salzburg suchen – und die führen erneut durch das Innviertel. Besonders die Bewohner des Mattigtales werden davon betroffen sein.
Gemeinsame Lösung
Für Rippl, er ist auch Verkehrssprecher der SPÖ im Landtag, ist deshalb klar: "Es kann nur eine gemeinsame Lösung geben. Salzburg und Oberösterreich müssen gemeinsam etwas unternehmen", stellt er im Gespräch mit "Heute" klar. Er fordert deshalb den oberösterreichischen Verkehrslandesrat Günther Steinkellner (FPÖ) auf, aktiv zu werden.
Allerdings müsste das schnell passieren, denn schon Ende Jänner soll das Lkw-Fahrverbot in Salzburg in Kraft treten. Die Wirtschaftskammer Braunau hat bereits angekündigt, dagegen gerichtlich vorzugehen, wenn es wirklich kommt.