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Matura kostet heuer wieder 8 Millionen Euro

Glattauer gibt Noten. Heute: Diese Matura kostet uns wieder 8 Millionen! Digitale Offensive oder Pfusch? Keine iPads – zuerst wird fertigprozessiert.

Niki Glattauer
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Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in <em>"Heute"</em> Noten.
Niki Glattauer war Lehrer und Schuldirektor und vergibt in "Heute" Noten.
Sabine Hertel

Diese Matura kostet uns wieder 8 Millionen!

Am Montag Latein, am Dienstag Mathe, ab 29. Mai noch die Mündliche, dann ist die Matura, die die Steuerzahler wieder rund acht Millionen kosten wird, für die meisten der 40.000 Prüflinge aus AHS und BHS gelaufen. Auch sonst nicht viel Neues. Sie wird, wie schon seit sieben Jahren, "zentral" zusammengestellt und halbzentral beurteilt, die Jahresnote wird zur Hälfte eingerechnet. Auch Corona ist nur halb ein Thema. Aus einem Elternbrief: "An jedem Prüfungstag findet im Foyer ein Antigentest statt. Außerdem sollte vor jeder Prüfung ein PCR-Gurgeltest gemacht werden, der aber nicht kontrolliert wird." Hm …

In Frankreich, dem Mutterland der Zentralmatura, wird übrigens nicht zentral, sondern in Tandems beurteilt, indem Schul-Pärchen gebildet werden: Lehrer der einen Schule benoten die Arbeiten der anderen. Fragt sich, wann solches – österreichisch variiert – bei uns Schule macht: Die Maturanten der einen Schule beurteilen die Arbeiten der anderen … ;-)

Note: Gut?

Glattauer gibt Noten
Niki Glattauer war 25 Jahre Lehrer und Schuldirektor in Wien. Er hat bisher 13 Bücher veröffentlicht, alle zum Thema Schule wurden Bestseller. Jeden Montag vergibt er in einer Kolumne für "Heute" Schulnoten.
Alle seine Artikel findest Du hier.

Digitale Offensive oder veritabler Pfusch?

Zwei schlanke Monate noch, dann müssen unsere Schulen – weil im Sommer ja wieder fest verschlossen – ihre Vorbereitungen für das nächste Schuljahr abgeschlossen haben. Ufff heißt es jetzt vor allem dort, wo 22/23 das neue Pflichtfach "Digitales Lernen" starten soll. Oder besser: sollte. Denn wenn am Mittwoch die Begutachtungsfrist für den Lehrplan "Digitale Grundbildung" mit Inhalten von "Coding" bis "Fake News" endet, stellt sich ja erst die Hans-Moser'sche Kernfrage: Wie nemma mir ihn denn?

In zig Lehrkörpern fehlt ausgebildetes Personal, an zig Schulen brauchbares Internet. Und: Ein Viertel der Schüler, für deren Laptops bzw. Tablets das Bildungsministerium (und die Eltern per Selbstbehalt!) 300 Millionen ausgegeben hat, ist immer noch ohne Geräte: nicht zugestellt; wegen Unbrauchbarkeit zurückgeschickt; wegen offenen Rechtsstreits nicht bestellbar. Lesen Sie bitte unten, was mir ein Schuldirektor aus Niederösterreich aus der Praxis schreibt!

Note: Unbefriedigend

Keine iPads – zuerst wird fertigprozessiert …

"Ohne Geräte", so OSR Erich Greiner, Direktor der Mittelschule St. Peter nahe Amstetten, "können pädagogische Konzepte für den Unterricht nicht umgesetzt werden." Schuld: Pfusch. An seiner Schule habe man sich für das "Oliver-Book" entschieden. Bis heute seien die Geräte nicht gekommen. "Mittlerweile ist durchgesickert, dass sie nicht den Erfordernissen entsprechen." Offenbar habe es "vor Zuschlag keinerlei Überprüfung gegeben."

Nun wollte sich das Kollegium für ein iPad umentscheiden. Schmeck's! Der Rechtsstreit des Ministeriums erlaubt alternative Bestellungen nicht. Der Direktor zerknirscht: Die euphorischen Aussagen des Bildungsministers bezüglich "digitaler Offensive" "entbehren für eine nicht unbedeutende Zahl von Schulen jeder Grundlage". Gutes Lehr-Beispiel für die ersten Stunden "Digitaler Unterricht" – Thema: Fake News …

Note: Nicht genügend
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