Politik

ÖVP droht mit diesem Trick ein Schuss ins eigene Knie

Die Tiroler Volkspartei könnte durch einen Trick sich selbst schaden. Für Landespartei-Chef Anton Mattle könnte es besonders bitter werden.

Tobias Kurakin
Das Bild täuscht: Nicht immer ist die Stimmung zwischen Anton Mattle und Karl Nehammer prächtig.
Das Bild täuscht: Nicht immer ist die Stimmung zwischen Anton Mattle und Karl Nehammer prächtig.
EXPA / APA / picturedesk.com

Die ÖVP in Tirol steckt wenige Monate vor der Landtagswahl in einer handfesten Krise. Umfragen prognostizieren den Schwarzen derzeit ein Debakel und ein deutliches Minus von bis zu 15 Prozent. Ein Trick, den der neue Landesparteichef Anton Mattle versucht, könnte zudem ebenfalls nach hinten losgehen.

Mattle will Marke ÖVP nicht am Zettel haben

Mattle, der die Landespartei von Landeshauptmann Günther Platter übernommen hatte, will auf Distanz zu seiner Partei gehen. Anstatt unter dem Namen "ÖVP" will der neue Parteichef "Mattle" als Kurzbeschreibung am Stimmzettel stehen haben.

Mit diesem Trick will man sich von der Bundespartei abgrenzen, die derzeit von einer Krise in die nächste hüpft. Insbesondere Bundesparteiobmann und Bundeskanzler Karl Nehammer soll im Tiroler Wahlkampf unsichtbar sein. So wurde zuletzt darüber spekuliert, dass Mattle ihn nicht bei Wahlkampfveranstaltungen als Gast haben will.

Der andere Name am Stimmzettel könnte jedoch zum Problem werden. Wie ZIB-Moderator Martin Thür auf Twitter eindrücklich darlegte, könnte die Volkspartei dadurch den Platz ganz oben auf der Wahlliste verlieren. Generell ist der erste Listenplatz jener Partei vorbehalten, die bei der vorangegangen Wahl die meisten Stimmen erreichte.

Nun könnte aber eingewendet werden, dass die "ÖVP - Tiroler Volkspartei" 2018 bei der Landtagswahl noch mit 44 Prozent triumphierte und die Partei nicht dieselbe ist, wie jene von Anton Mattle, der bewusst auf den Namen "ÖVP" verzichtet. Bereits in der Vergangenheit hätte es derartige Fragen gegeben.

Thür schreibt beispielsweise auf Twitter: "Schon bei der Nationalratswahl 2017 wollte Sebastian Kurz mit der ÖVP als "KURZ" als Kurzbezeichnung antreten, man hatte das bereits als Info an Medien gegeben, nach einiger öffentlicher Debatte gab man das Vorhaben aber auf".

Sollte die Wahlbehörde entscheiden, dass die Partei von Mattle nicht die gleiche ist, wie jene von 2018, so verliert die ÖVP Platz eins auf der Liste. Der Verlust des best-gereihten Status würde zumindest einen symbolischen Schaden bringen. Wie viel das in Stimmen heißen würde, ist freilich nicht abzuschätzen.

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