Sturz aus 12 Metern
Matrose treibt 20 Stunden im Meer – dann ein Wunder
Er überlebte einen Sturz aus zwölf Metern Höhe und 20 Stunden im kalten Meer: Einen Matrosen des Frachters "Double Delight" rettete ein Wunder.
Vor der Küste von Australien treibt der Matrose im Meer einsam und verlassen – mitten im Nirgendwo, zwischen Newcastle und Sydney. Sein Glück: Eine Rettungsweste hält ihn über Wasser, er muss selbst keine Kraft dafür aufwenden. Sein Pech: Das Schiff, auf dem er zur Besatzung gehört, ist schon hinter dem Horizont verschwunden.
Auf der "Double Delight", einem singapurischen Frachter, wurde der Mann das letzte Mal am vergangenen Donnerstag um 11.30 Uhr gesehen, über Bord ging er gegen 16 Uhr. Sein zwölf Meter tiefer Sturz ins Meer wird aber erst viele Stunden später bemerkt, nämlich um 23.30 Uhr desselben Tages, nämlich als er nicht zum Beginn seiner Wache antritt. Daraufhin alarmiert die Crew die australischen Seenotretter der Water Police and Marine Rescue von New South Wales.
Die Suchtrupps finden den Matrosen nicht
Doch trotz aufwendiger Strömungsrechnungen, zwei Suchschiffen sowie zwei Helikoptern können sie den verlorenen Matrosen nicht finden. So überraschend ist das nicht: Der Ozean ist riesig, und je nach Wellengang sind Menschen darin schwer zu lokalisieren. Umso beeindruckender ist, dass der Mann doch noch gefunden werden konnte – wenn auch von jemand ganz anderem.
Denn am Folgetag, am Freitag gegen 18 Uhr, bemerkt der dahintreibende Matrose ein Boot. Wie wild fängt er an zu strampeln, um sich im Wasser größer zu machen, winkt, brüllt. Und einer der zwei Skipper auf dem Boot sieht ihn – gemeinsam fischen sie ihn aus dem Wasser.
Zu seinem großen Glück ist einer der beiden Retter nicht nur Hobbyfischer, sondern auch Arzt und kann den unterkühlten Matrosen erstversorgen. Dass er ihn fand, war kompletter Zufall, denn von dem Vermissten wusste der Arzt nichts. "Es war einfach ein absolutes Wunder, dass wir ihn gefunden haben", sagte Dr. Valaire gegenüber "9News".
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Unterkühlt und extrem erschöpft
Eine Sanitäterin sagt den Medien später: "Er ist bei Bewusstsein und klar." Unterkühlt und extrem erschöpft. Stabil. Garry Dodd, Pastor der Seefahrermission in Newcastle, wird deutlicher: "Es ist wirklich ein Wunder."
Wie und warum der Mann ins Wasser fiel, ist unklar. Allerdings fand die Polizei bei dem Vietnamesen seinen Ausweis, seine Brieftasche und eine Packung Zigaretten in einer Plastiktüte, die er am Körper festgemacht hatte. Die Grenzschutzbehörde untersucht nun, ob er möglicherweise absichtlich über Bord gegangen ist, um als illegaler Einwanderer nach Australien zu gelangen.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Ein Matrose des Frachters "Double Delight" überlebte einen Sturz aus zwölf Metern Höhe und trieb 20 Stunden im kalten Meer vor der Küste Australiens, bevor er durch ein Wunder gerettet wurde
- Trotz intensiver Suchaktionen der australischen Seenotretter wurde er erst am nächsten Tag zufällig von einem Boot entdeckt und von einem an Bord befindlichen Arzt erstversorgt