Coronavirus

Maßnahmen reichen nicht, Experte will schärfere Regeln

Lockdowns für Ungeimpfte und die 2G-Regel seien angesichts aktueller Entwicklungen zu wenig. Eine 2G Plus-Regel wird gefordert. 

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Lockdowns für Ungeimpfte und die 2G-Regel seien angesichts aktueller Entwicklungen zu wenig. Eine 2G Plus-Regel wird gefordert. (Symbolbild)
Lockdowns für Ungeimpfte und die 2G-Regel seien angesichts aktueller Entwicklungen zu wenig. Eine 2G Plus-Regel wird gefordert. (Symbolbild)
Jan Woitas / dpa / picturedesk.com

Die Neuinfektionszahlen rasen in Österreich seit Wochen in die Höhe, mit ihnen auch die Zahlen der Spitalspatienten. Immer mehr Corona-Infizierte müssen intensivmedizinisch betreut werden. Die Auslastung der ICU-Betten entwickelt sich dramatisch. Entsprechend dem Stufenplan soll schon bald österreichweit der Lockdown über Ungeimpfte verhängt werden. Ab 600 belegten ICU-Betten soll es zu dieser Maßnahme kommen. In Oberösterreich ist dies schon ab Montag der Fall, der erste regionale Lockdown für Ungeimpfte tritt in Kraft.

Viele Experten bezweifeln aber, dass diese Maßnahme ausreichen wird, um die Lage wieder unter Kontrolle zu bekommen. Gefordert werden schärfere Regeln – für alle. Bereits Primarius Bernd Lamprecht schilderte, warum etwa eine Kontaktreduktion nun von enormer Bedeutung sei.

Ruf nach 2G+ 

Derzeit gilt in Österreich die vergangene Woche beschlossene 2G-Regel. Wien hat bereits überlegt mit einer 2G Plus-Regel nachzuziehen, sprich Zutritt nur für Genesene und Geimpfte in Kombination mit einem frischen, negativen PCR-Test. Auch Gesundheitsökonom Thomas Czypionka vom Institut für Höhere Studien (IHS) empfindet die 2G-Regel als zu wenig.

Ebenso wenig würde in seinen Augen ein Lockdown nur für Ungeimpfte bringen. Er fordert nun ein Maßnahmenpaket, das neben Distanzregeln und einer FFP2-Maskenpflicht auch eine 2G Plus-Regel für bestimmte Situationen mit vielen Menschen in einem Raum umfasst. 

Dass die seit Montag geltenden Maßnahmen mit einer 2G-Regel in den meisten Bereichen des öffentlichen Lebens zu wenig sind, zeigen die Berechnungen des Experten und seiner Kollegen: 

 "Die aktuelle Zahl von rund 12.000 Neuinfektionen bedeutet, dass wir in rund zwei Wochen zwischen 60 und 100 Neuaufnahmen auf den Intensivstationen haben – täglich", sagte der Gesundheitsökonom.

Offenbar habe so manch einer versäumt, "dass wir jetzt etwas tun müssen". Zwar sei die umgesetzte 2G-Regel im Hinblick auf eine Steigerung der Impfquote sicherlich wünschenswert, "aber nützt uns in der derzeitigen Situation wenig, weil die Impfung ja nach frühestens vier Wochen Auswirkungen auf die Inzidenzen hat".

Nicht argumentierbar

Hinsichtlich des Lockdowns für Ungeimpfte äußerte der Experte insbesondere deshalb Bedenken, weil dieser schwierig zu kontrollieren sei. Auch wenn er kein Rechtsexperte sei, "ist diese Maßnahme wahrscheinlich nicht ganz einfach rechtlich zu argumentieren". Schließlich konstatiert er:

 Von "einem Ungeimpften, der frisch PCR-getestet ist, geht weniger Gefahr aus als von einem Geimpften, dessen Impfschutz langsam abnimmt und der nicht getestet ist".

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