Rang 2 in Europa
Masernfälle steigen weiter – Ärzte schlagen Alarm
Die Masernfälle steigen. Deshalb schlägt die Ärztekammer nun Alarm. Der Zugang zur Impfung soll erleichtert werden, die Impfquote erhöht.
In Österreich häufen sich Fälle der Masern – insgesamt sind es schon knapp 60. Die steigende Zahl ist auf die sinkenden Durchimpfungsraten zurückzuführen. Um diese zu erhöhen, fordert die Ärztekammer für Wien jetzt eine rasche Erleichterung des Zugangs zum kostenlosen Kinderimpfprogramm, welches unter anderem die Masern-Mumps-Impfung (MMR) umfasst.
"Wir fordern ein One-Stop-Shop-System und die flächendeckende Bereitstellung von Impfstoffen in den Ordinationen. Ein leichter, unbürokratischer und kostenloser Zugang zu wichtigen Schutzimpfungen sollte ein Grundrecht der Bevölkerung sein und muss sichergestellt werden", sagt Naghme Kamaleyan-Schmied, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte der Ärztekammer für Wien.
Österreich liegt bei der Zahl der Masernfälle mittlerweile auf Platz 2 in Europa und es ist keine Entspannung in Sicht.
Auch für Ärzte sind die bürokratischen Hürden beim kostenlosen Kinderimpfprogramm groß und die Digitalisierung auch im Jahr 2024 noch immer in weiter Ferne. So besteht weiter keine Möglichkeit, wie bei anderen ärztlichen Leistungen die E-Card zu stecken und das Honorar von knapp 15 € auf einfache Weise zu erstatten. Hier sei die Politik gefordert, so die Ärztin.
Impfung mit Vorsorgeuntersuchung verknüpfen
Um das Bewusstsein für Impfungen in der Bevölkerung zu stärken, fordert die Ärztekammer für Wien eine Verknüpfung mit der jährlichen Vorsorgeuntersuchung, um den Impfstatus entsprechend des österreichischen Impfprogramms laufend zu überprüfen.
Kamaleyan-Schmied: "Durch eine Integration der Impfberatung in die Vorsorgeuntersuchung können mögliche Bedenken ausgeräumt und die individuelle Impfentscheidung erleichtert werden. Es braucht hier dringend eine Ergänzung des Leistungskatalogs, Anreizsysteme wie etwa bei der SVS und eine massive Aufwertung der Vorsorge schon bei den Jüngsten, die der Schlüssel zur Gesundheitskompetenz sind."