Steiermark

Masern-Ausbruch in der Steiermark– Ärzte schlagen Alarm

In Graz sind an nur einem Wochenende mindestens zehn Masern-Fällen aufgetreten – die Dunkelziffer der Infizierten dürfte aber weitaus höher sein.

André Wilding
Mehrere Kinder haben sich in der Steiermark mit Masern angesteckt.
Mehrere Kinder haben sich in der Steiermark mit Masern angesteckt.
Getty Images/iStockphoto (Symbolbild)

Das Coronavirus dominierte in den vergangenen Jahren die Schlagzeilen und stand weltweit im Vordergrund, andere Infektionserkrankungen gerieten dadurch aber schnell in den Hintergrund. "Was aber nicht heißt, dass sie deswegen nicht mehr existieren", warnte die Medizinische Universität Wien bereits Ende des letzten Jahres.

"Leider haben wir bei vielen wesentlichen Impfungen einen extremen Nachholbedarf", hatte Rudolf Schmitzberger, Leiter des Referats für Impfangelegenheiten der Österreichischen Ärztekammer, damals klargestellt. So habe die Analyse der Masern-Durchimpfungsraten für 2021 gezeigt, dass nur mehr 74 Prozent der Zweijährigen mit zwei Dosen gegen Masern geschützt sind.

"Hochansteckende Infektionskrankheit"

Um den Gemeinschaftsschutz zu erreichen, sei aber eine Durchimpfungsrate von 95 Prozent notwendig: "Masern ist eine hochansteckende Infektionskrankheit, die bei Komplikationen sehr schwer verläuft", so Schmitzberger: "Die vorbeugende Impfung ist sehr wirkungsvoll und wir raten dringend, die MMR-Impfung bei einer Impflücke so schnell wie möglich nachzuholen".

Und wie ansteckend Masern wirklich ist, zeigen nun mehrere aufgetretene Fälle in der Steiermark! So wurden jetzt etwa in der steirischen Landeshauptstadt Graz mehr als zehn Infektionen bei Kindern bestätigt – und zwar an nur einem einzigen Wochenende. Das berichtet am Montag die "Kleine Zeitung".

Infizierte im Spital

Drei Betroffene mussten am Wochenende sogar stationär aufgenommen und behandelt werden. Ihren Ausgangspunkt dürften die aktuellen Fälle dabei im Norden von Graz haben, heißt es weiter. Mediziner gehen aber von weiteren Fällen aus, denn die ersten Symptome treten erst nach mehreren Tagen auf.

"Wir brauchen hier einen Impfschutz von 95 Prozent, aktuell haben die nötigen Teilimpfungen aber unter 85 Prozent der Bevölkerung", erklärt der Facharzt Hans Jürgen Dornbusch, Leiter im Impfreferat der Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde, gegenüber der "Kleinen Zeitung" und appelliert, sich gegen Masern impfen zu lassen.

Rote Flecken

Personen, die sich aber innerhalb von drei Tagen nach einem Kontakt impfen lassen, haben laut Dornbusch gute Chancen, "dass es nicht zum Ausbruch kommt". Erste Symptome machen sich jedenfalls nach rund zehn Tagen bemerkbar – der Hautausschlag bzw. die roten Flecken erscheinen häufig erst nach zwei Wochen.

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