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Mann bei Wiener Moschee zwei Mal wüst verprügelt

Um Fragen über die Zustände im Iran zu stellen, ging ein Mann in eine Wiener Moschee. Die Antwort war wiederholt "schlagfertig".

Robert Cajic

"Heute"-Leser Mido* (Name von der Redaktion geändert) ging im Oktober des Vorjahres in ein Islamisches Zentrum in Wien-Floridsdorf, um sich über die besorgniserregende Lage im Iran zu informieren. Seine Anliegen wurden damals brutal niedergeschmettert – und er auch. Mitte April versucht es der Mann erneut im Glaubenszentrum – rund 20 Leute gingen daraufhin auf die Jagd nach dem Aktivisten.

Mann nach Moscheen-Aufenthalt im Spital

Der Tod der 22-jährigen Mahsa Amini in ihrer Heimatstadt Saghes im Nordwestiran sorgte weltweit für Schock und Empörung – "Heute" berichtete. Seither blieb im Iran kein Stein auf dem anderen: Im ganzen Land kam es regelmäßig zu – teils brutal aufgelösten – Demonstrationen. Für Mido eine unhaltbare Situation, weswegen er in das Islamische Zentrum "Imam Ali" in den 21. Wiener Bezirk ging. Dort suchte er nach Antworten auf seine kritischen Fragen.

Bekommen hat der 43-Jährigen eine handfeste Abreibung – und das gleich bei zwei Gelegenheiten: Im Oktober prügelten mehrere Männer den Aktivisten aus den Räumlichkeiten. Mitte April war es dann wieder soweit: Mido wurde ein weiteres Mal verprügelt.

Mit dabei war ein Kollege, der jedoch in letzter Sekunde die Flucht vor den heranstürmenden Rowdys ergreifen konnte. Aus einem gegenüberliegenden Gebäude filmte der Zeuge die beunruhigenden Tumulte in Floridsdorf.

"Ich möchte die Stimme für alle Iraner sein, die unter dem Mullah-Regime leiden"

"Für mich ist es unfassbar, dass 'Gläubige' die Zustände im Iran unterstützen! Ich möchte die Stimme für alle Iraner sein, die unter dem Mullah-Regime leiden", so der Mann im "Heute"-Talk. Für seine Solidarität musste der Mann jede Menge Rückschläge verkraften. Aufgeben möchte Mido jedoch nicht, "bis wieder Gerechtigkeit im Iran herrscht". Er erstattete bei der Wiener Polizei mehrfach Anzeige wegen Körperverletzung. Die Ermittlungen laufen.

"Heute" fragte bei der IGGÖ (Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich) nach, was es mit den Tumulten auf sich hatte. Eine Stellungnahme blieb bis dato unbeantwortet.

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