Omikron-BA.1.17
Mann ist 613 Tage lang Corona-krank, jetzt ist er tot
Ein Mann starb im Spital in Amsterdam (Niederlande), nachdem er 613 Tage lang Corona hatte. Er litt an diversen Grunderkrankungen.
Nach rund 613 Tagen Corona starb ein 72-Jähriger im Universitätsklinikum in Amsterdam. Der Rentner infizierte sich im Februar 2022 mit der Omikron-BA.1.17-Variante des Virus
Der Niederländer erlag bereits vergangenen Herbst einer Grunderkrankung. Sein Tod stehe in Verbindung mit seinem geschwächten Immunsystem und wurde von Forschenden untersucht, berichtet die "Bild".
Der Patient litt unter einer Knochenmarkerkrankung, die seine Stammzellen und roten Blutkörperchen betraf. Zudem hatte er Leukämie. Er musste Immunsuppressiva nehmen, um gegen Corona behandelt werden zu können.
Patient reagierte nicht auf Antikörperbehandlung
Da er keine natürlichen Antikörper bilden konnte, wurde ihm das Medikament "Sotrovimab" verabreicht. Die Forschungsergebnisse, die nächstes Wochenende in Barcelona an einem Kongress präsentiert werden, zeigen, dass der Patient nicht darauf reagierte. Dies, obwohl er mehrere Covid-Impfungen erhalten hatte.
Das Virus mutierte in seinem Körper bereits 21 Tage nach Erhalt des Medikaments. Es konnte den Wirkstoff dadurch abwehren. In der 613-tägigen Erkrankung soll das Virus rund 50 Mal mutiert sein. Diese Entwicklung ist für die Wissenschaft kein Novum. Die Länge der Infektion ist aber außergewöhnlich.
Wie wirkt "Sotrovimab"?
Laut "Netdoktor" ist "Sotrovimab" ein Antikörpermedikament, das speziell zur Behandlung von Covid-19 entwickelt wurde. Es ist seit Ende 2021 zur Behandlung von erwachsenen und jugendlichen Risikopatienten mit Vorerkrankungen zugelassen, die keine stationäre Versorgung im Krankenhaus benötigen – allerdings ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf tragen.
Es zeichnet sich innerhalb der Gruppe der Antikörpermedikamente durch eine hohe Wirksamkeit gegenüber der Delta- wie auch der Omikron-Variante des Coronavirus aus. Es schützt wirksam vor schweren Krankheitsverläufen, sofern es rechtzeitig binnen der ersten fünf Tage nach einer bestätigten Covid-19-Diagnose angewandt wird.
Sobald Sotrovimab im Körper zirkuliert, bindet es gezielt das Spike-Protein des Sars-CoV-2-Erregers und verhindert so, dass Coronaviren an die menschliche Zelle andocken und eindringen können. So kann die Vermehrung des Coronavirus im menschlichen Körper gebremst oder im besten Fall unterbunden werden.
Länge der Covid-Infektion ist außergewöhnlich
Der Fall zeigt, wozu Covid fähig ist, wenn es sich im Körper reproduzieren kann. Bei einer langen Infektion kann es von der Lunge über die Blutbahnen in andere Organe gelangen. Dann testet es mittels Reproduktion aus, welche Mutation am erfolgreichsten ist, ohne dass das Immunsystem reagiert.
Der Verlauf ist komplett zufällig. Je länger das Coronavirus in einem Menschen bleibt, der bereits Antikörper gebildet hat, desto mehr mutiert es. Die Mutationen werden vom Körper nicht erkannt und können über die Verdauung ins Abwasser gelangen.
Dann werden sie zur potenziellen Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Die Amsterdamer Forschenden kommen deshalb zum Fazit, dass lang anhaltende Covid-Erkrankungen bei immungeschwächten Patienten besonders beobachtet werden müssen.