Abwasseranalyse

Grund zur Sorge? Hier steigen die Corona-Zahlen wieder

Der Sommer steht vor der Tür, doch die Covid-Abwasserdaten steigen plötzlich in drei Bundesländern an. Was das zu bedeuten hat.

Heute Life
Grund zur Sorge? Hier steigen die Corona-Zahlen wieder
In Wien zeigt die Corona-Abwasserkurve wieder nach oben. ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter rät zur Maske.
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Der Frühling ist da, die Temperaturen steigen und die Viren verabschieden sich langsam in die Sommerpause. Doch neuerdings zeigen die Sars-CoV-2-Kurven der Abwasserdaten mancherorts wieder nach oben.

"Leichter Anstieg in Wien, Niederösterreich und Burgenland", schreibt der österreichische Statistiker Erich Neuwirth auf X. Vor allem in Wien gab es demnach in den vergangenen zwei Wochen wieder einen deutlichen Anstieg der Virenlast in den Kläranlagen (Stand 17. März 2024). Dominant ist hier weiterhin die Omikron-Variante BA.2.86 mit ihren JN.1-Abkömmlingen.

Korrekturen führen zu Ausreißern

Gleichzeit sind die stationären Aufnahmen in den österreichischen Krankenanstalten jedoch deutlich im Abnehmen. Und auch die Krankmeldungen bei der Österreichischen Gesundheitskasse aufgrund von Infektionen mit dem Coronavirus zeigen im ganzen Land einen Rückgang. So gab es Mitte März noch 1.152 Covid-Fälle im ganzen Land, vergangene Woche ist die Zahl weiter auf 1.028 Kranke gesunken.

Die Zahlen der Krankenstände gehen sowohl bei echter Grippe, Covid als auch grippalen Infekten zurück.
Die Zahlen der Krankenstände gehen sowohl bei echter Grippe, Covid als auch grippalen Infekten zurück.
ÖGK

Damit stellt sich die Frage: Warum zeigt das Abwassermonitoring einen anderen Trend? Ein möglicher Grund kann ein Fehler bei der Berechnung sein. In den Analysen wird die Menge an Virus mit der Gesamtmenge an Abwasser gegengerechnet. Ist das Abwasser nun beispielsweise durch einen hohen Niederschlag oder die Schneeschmelze stark verdünnt, müssen die Daten dahingehend korrigiert werden. "Aber wenn man sehr stark korrigieren muss, kann man manchmal ein bisschen daneben liegen", erklärte Molekularbiologe Ulrich Elling diesbezüglich bereits im Dezember, wo es ähnliche Ausreißer gab.

Weniger Ansteckungen

Der ÖGK-Chefarzt Andreas Krauter ist sich jedenfalls sicher, die sowohl die Corona- als auch die Influenza-Virenlast ist rückläufig.

Erfreulicherweise sind die Zahlen der Krankenstände in Österreich rückläufig. Die Ansteckung bzw. Weiterverbreitung von Infekten, sowohl von echter Grippe, Covid als auch grippalen Infekten, ist nicht mehr so häufig wie in den vergangenen Wochen.

Dennoch rät Krauter vor allem bei großen Menschenansammlungen in geschlossenen Räumen weiterhin zum Tragen einer Maske.

red
Akt.