Welt
Mann haut über 1.600 Firmen mit Fake-Rechnung übers Ohr
Ein 40-jähriger Schweizer verschickte an zahllose Firmen gefälschte Einzahlungsscheine. Insgesamt hat er fast 900.000 Euro erbeutet.
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Solothurn wirft einem heute 40-jährigen Schweizer vor, zwischen 2018 und 2020 an weit über 1.600 Firmengründerinnen und Firmengründer, die sich neu im Handelsregister hatten eintragen lassen, rechnungsähnliche Formulare mit Einzahlungsscheinen verschickt zu haben.
Anklage wegen gewerbsmäßigen Betrugs
"Durch den offiziellen und amtlichen Anschein des Formulars und die zeitliche Nähe zum Handelsregistereintrag gingen die Geschädigten davon aus, es handle sich dabei um amtliche Rechnungen", teilt die Staatsanwaltschaft mit. Die Inhaberinnen und Inhaber überwiesen daraufhin jeweils über 500 Euro an den Beschuldigten. Dieser erbeutete so insgesamt über 900.000 Euro.
Die Staatsanwaltschaft hat gegen den Mann nun Anklage wegen gewerbsmäßigen Betrugs erhoben, wie der Mitteilung zu entnehmen ist. Weiter wirft sie dem Beschuldigten vor, insgesamt zehn Firmen in den Konkurs geführt zu haben. Im Rahmen dieser Konkurse blieben Forderungen im Umfang von rund 2.000.000 Euro offen. Der Beschuldigte wird daher wegen mehrfacher Misswirtschaft angeklagt.
Der Mann wird sich zusätzlich wegen weiterer Delikte vor Gericht verantworten müssen, beispielsweise wegen Veruntreuung und mehrfacher ungetreuer Geschäftsbesorgung. Der Beschuldigte bestreitet die Vorwürfe. Er befindet sich seit über einem Jahr in Haft und hat mittlerweile den vorzeitigen Strafvollzug angetreten. Der Termin der Hauptverhandlung vor dem Richteramt Olten-Gösgen steht noch nicht fest.