Streit um 340 Millionen Dollar
Mann hat alle Gewinnzahlen, bekommt aber keinen Cent
John Cheeks hatte 340 Millionen Dollar abgestaubt – dachte er zumindest. Die Lottogesellschaft verweigert ihm aber die Auszahlung des Jackpots.
Drei Tage lang war der Amerikaner John Cheeks sicher, einen auf 340 Millionen Dollar dotierten Jackpot geknackt und damit für den Rest seines Lebens ausgesorgt zu haben. Als steinreicher Multimillionär hätte er sich ab sofort zur Ruhe setzen können – daraus wurde aber (bisher) nichts, er bekam keinen Cent. Das will er nun über den Gerichtsweg ändern.
Cheeks hatte nämlich bereits am 6. Jänner 2023 einen Powerball-Schein gekauft. Als er am Tag nach der Ziehung die Webseite der DC-Lotterie kontrollierte, fiel er aus allen Wolken. Dort waren genau seine Zahlen – 7, 15, 23, 32, 50 und der Zusatzzahl 2* – als Gewinnkombination gelistet. "Die Zahlen setzen sich aus den Geburtstagen meiner Familienmitglieder zusammen", schilderte er die persönliche Bedeutung derselben gegenüber einem TV-Sender.
"Dieses Ticket ist Schrott"
Als er dann noch einige Tage später mit seinem vermeintlichen Millionenlos in der Lotterie-Filiale auftauchte, erlebt Cheeks ein Schock. Der Schalterbeamte zog es durch die Validierungsmaschine, wies ihn schroff zurück: "Dieses Ticket ist Schrott. Werfen Sie es einfach in den Müll", soll der Angestellter laut einem "Guardian"-Bericht gesagt haben.
Völlig verdattert habe Cheeks geantwortet: "Sind Sie verrückt? Sehen Sie sich Ihre Website an." Doch davon der Schalterbeamte nichts hören wollen.
Ganze drei Tage waren die Gewinnzahlen auf der lokalen Lotterie-Website öffentlich gewesen. Und so einfach ließ sich der Hauptstadtbewohner nicht abschasseln. Er sperrte sein Goldlos in ein Schließfach, schaltete einen Rechtsbeistand ein, um gegen "Powerball", die Multi-State Lottery Association und den Spielanbieter Taoti Enterprises vorzugehen.
Angeblich ein Irrtum
Die verweigern aber weiter jede Auszahlung. Denn die Zahlen, die auf der Website der DC-Lotterie publiziert wurden, seien schlicht falsch, heißt es von Taoti-Sprecherin Brittany Bailey. Angestellte hätten Testzahlen, die genau mit Cheeks Lottotipps übereinstimmten, irrtümlich auf der eigentlichen Website anstelle einer Testumgebung veröffentlicht.
Cheeks Anwalt Richard Evans argumentiert nun, dass es, selbst wenn es sich um einen Fehler handelte, einen Präzedenzfall für die Anerkennung von Gewinnen in solchen Situationen gebe. Er verweist auf einen Fall in Iowa, wo die Lotterie aufgrund eines "menschlichen Meldefehlers" falsche "Powerball"-Zahlen bekannt gab und die vorläufigen Gewinner ihre Preise behalten durften.
So klein ist die Chance auf den Mega-Jackpot
Powerball wird in 45 Bundesstaaten, DC, Puerto Rico und den US-Jungferninseln gespielt, ein Los kostet zwei Dollar. Die Chance, den Jackpot zu gewinnen, ist unglaublich gering und liegt bei eins zu 292,2 Millionen. Immer wieder steigt der Jackpot auch deutlich über eine Milliarde US-Dollar an.
Fatale Fehler-Falle für Neo-Millionäre
Jedenfalls sollte sich ein Gewinner am besten noch vor dem großen Abkassieren in der Lotto-Zentrale gut beraten lassen. Denn landen plötzlich Millionen auf dem Konto, begehen viele Lotto-Gewinner auch kapitale Fehler. Im Gespräch mit der "Bild"-Zeitung enthüllten Experten von zwei der größten Lotto-Gesellschaften Deutschlands, welche fatale Fehler Neo-Millionäre begehen und zeigten, wie man sie vermeiden kann:
Diese Vornamen gewinnen am häufigsten im Lotto
Die Auswertung eines deutschen Lotteriebetreibers zeigt, dass es durchaus Menschen gibt, denen Fortuna öfters zulächelt. Könnte es am Vornamen liegen? Der Datensatz zeigt: Männer mit diesen Vornamen haben die Nase vorne.
*Alle Angaben ohne Gewähr!