Österreich
Mann blitzt mit Luft-100er-Strafe vor Gericht ab
Ein Tiroler weigerte sich seine 200-Euro-Strafe zu bezahlen – weil sich die Luftqualität bereits gebessert hat. Das Gericht sah dies anders.
Weil er im November 2022 statt der erlaubten 100 km/h mit 134 km/h über die Inntal-Autobahn brauste, erhielt ein Tiroler eine Strafe in Höhe von 200 Euro wegen des Verstoßes gegen das Immissionsschutzgesetzes-Luft (IG-L). Doch der Raser weigerte sich, die Strafe zu zahlen und ging vor Gericht.
In seinem Einspruch beim Landesverwaltungsgericht begründete der Autolenker dies damit, dass wegen der Reduktion von luftschädlichen Immissionen der Luft-100er gar nicht mehr gelte, berichtet die "Tiroler Tageszeitung" (TT). Doch dort blitzte er aufgrund einer umfassenden Stellungnahme des Landeshauptmanns Anton Mattle, der zuständig für die Verordnung ist, ab.
Autobahn-Verkehr sorgt für Stickstoffdioxid-Belastung
In der Expertise wird angeführt, dass ohne Geschwindigkeitsbeschränkung und Schwerverkehrs-Maßnahmen nach IG-Luft der Grenzwert 2020, 2021 und auch 2022 nicht eingehalten worden wäre. Die Stickstoffdioxid-Belastung auf der Brennerachse resultiere fast ausschließlich aus dem Autobahn-Verkehr, das Verkehrsaufkommen sei somit ein zentraler Parameter für die Schadstoffbelastung. Zudem sei für eine mögliche Änderung vorher ein mehrjähriger Beobachtungszeitraum nötig.
Laut "TT" ist jener Pkw-Lenker nicht der Einzige, der sich gegen den Luft-100er auflehnt. Immer mehr Tiroler beeinspruchen derartige Strafen, da durch die Geschwindigkeitsbegrenzung die Luftverschmutzung reduziert wurde und die Grenzwerte meist eingehalten werden.