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Mallorca: Geheimtipps von echten Inselprofis
Mallorca ist auch unter Österreichern ein beliebtes Reiseziel. "Heute" gibt Geheimtipps.
Die Baleareninsel hat wesentlich mehr zu bieten als einen Partymarathon. "Heute.at" hat im Gespräch mit Ralf zur Linde, Geschäftsführer des Unterkunftsvermittlers Fincallorca, wertvolle Tipps zum Urlaub auf der Insel eingeholt.
Mallorca sei "eine tolle Urlaubsinsel für alle, die nicht so weit fliegen und trotzdem mediterranes Klima genießen möchten", sagt Fincallorca-Chef Ralf zur Linde im Gespräch mit "Heute.at". Mallorca habe von Traumstränden über Kultur, Nachtleben, guter Infrastruktur, Shoppinggelegenheiten und Sportmöglichkeiten für alle Urlauber etwas zu bieten. "Aufgrund der genannten Vielseitigkeit Mallorcas ist bei uns so gut wie jede Zielgruppe vertreten – Pärchen, Familien, Freundeskreise, aber auch speziellere Gruppen wie Sportvereine oder Fahrradtruppen." Dass nur Partyurlauber nach Mallorca kommen, ist also ein Vorurteil.
Vorzüge einer gemieteten Finca
Hauptgrund seiner Kunden für einen Mallorca-Urlaub sei der Finca-Urlaub. "Hier fühlen sie sich wie zu Hause, müssen sich an keine vorgeschriebenen Essenszeiten oder andere Regeln halten und haben trotzdem allen Komfort einer normalen Reise. Sonnen im eigenen Garten, absolute Privatsphäre, tolle Natur genießen – dieses Angebot findet man nicht auf allen Urlaubsinseln", so zur Linde. Fincallorca hat derzeit rund 1.000 dieser typischen mallorquinischen Unterkünfte im Programm. "Zudem bietet Fincallorca vereinzelt auch Ferienwohnungen an, die meistens gleichzeitig Selbstversorger-Unterkünfte sind."
Auch wenn Mallorca ganzjährig interessant sei, möchte Zur Linde den Reisenden die Nebensaison ans Herz legen. Für Fahrradfahrer und Wanderer sei der Sommer oft zu heiß. "Zudem ist in der Nebensaison oft viel weniger los auf der Insel, Reisende können das Urtümliche besser erkennen und haben teilweise die Attraktionen ganz für sich alleine. Auch die Preise sind oft günstiger und auf seiner eigenen Finca mit Pool ist es auch nicht so schlimm, wenn das Meer dann keine 28 Grad Wassertemperatur hat".
Hier erlebt man das "echte Mallorca"
Für die Suche nach dem Urtümlichen sei das Inselinnere sehr gut geeignet. "Viele unserer Fincas liegen im Inselinneren, beispielsweise im Gebirge. Dort können Reisende sehr gut einen Einblick in das Leben auf Mallorca bekommen. Kleine Farmen, Supermärkte und die typische, oft karge Landschaft im Sommer mit den einsamen Windrädern – das ist Mallorca!" Auch die kleinen Fischerorte entlang der Küsten wie Cala Figuera würden sich sehr gut eignen. Aber auch in der geschäftigen Hauptstadt Palma sei ein Blick in den Alltag möglich.
Mallorquinerin Inés: So hinterlassen Urlauber guten Eindruck
Die Mallorquinerin Inés, die für Fincallorca arbeitet und deren Eltern ein Restaurant auf der Insel betreiben, weiß aus Erfahrung, wie man als Tourist einen guten Eindruck bei der Bevölkerung hinterlassen kann. "Keine Angst haben, Spanisch zu sprechen – auch wenn die Kenntnisse nicht so gut sind – es ist gerne gesehen. Wir verständigen uns lieber mit Brocken an Spanisch und Händen und Füßen, als Englisch bzw. Deutsch reden zu müssen." Das zeige Interesse an der Kultur und den Traditionen. Es sei auch empfehlenswert, den Gastgeber oder Gastronomen zu fragen, welche einheimischen Produkte, Attraktionen oder Ausflüge er empfehlen kann.
Die im Sommer 2016 eingeführten Ökosteuern verurteilt Zur Linde nicht. "Natürlich zahlen auch unsere Finca-Gäste diese Steuer. Wir sehen sie als gute Möglichkeit, Mallorcas Natur und Kultur in ihrer Ursprünglichkeit zu bewahren. Zudem sind 'Touristensteuern' keine Neuheit, viele Gäste sind auch aus anderen Ländern daran gewöhnt", so der Fincallorca-Geschäftsführer.
Die fünf Must-Sees für Mallorca-Reisende:
Altstadt von Palma
Die Altstadt von Palma zählt zu den größten Altstadtvierteln Europas und ist definitiv ein Highlight – sowohl kulturell als auch kulinarisch. Sie verfügt über viele traditionelle Bars, Cafés, Restaurants und schöne Plätze. Aber auch der Hafen und seine umliegenden Gebäude, wie beispielsweise Museen, alte Herrenhäuser sowie die Kathedrale La Seu sind einen Besuch wert. Zusätzlich können Urlauber in Palma Shoppen gehen oder ganz entspannt in einem Café das bunte Treiben einer mediterranen Stadt beobachten.
Altstadt von Alcúdia
Auch die historische Altstadt von Alcúdia ist einer der beliebtesten Touristenpunkte auf Mallorca. In der durch römische und maurische Einflüsse geprägten Altstadt lassen sich die historische Stadtmauer, schmale Gassen, eine alte Kirche und begehbare Wehrtürme erkunden. Mit seiner charmanten Atmosphäre, den vielen kleinen Restaurants und Läden bietet das Städtchen auch bei trübem Wetter eine schöne Alternative zum Strand.
Halbinsel Formentor
Die nördlichste Stelle Mallorcas – das Cap de Formentor auf der Halbinsel Formentor – ist definitiv auch einen Besuch wert. Mit seinem höchsten Punkt, dem sogenannten Fumart 384 Meter über dem Meeresspiegel, und den umliegenden traumhaften Buchten, ist das Kap ein echter Touristenmagnet. Von den vielen Aussichtsplattformen hat man einen traumhaften Ausblick über die wilde Bergwelt und die unberührte Felsküste. In der Nähe befindet sich auch der Leuchtturm Far de Formentor, von dem aus man bei gutem Wetter bis hin zur Nachbarinsel Menorca schauen kann. Mit dem Auto erreicht man das Cap de Formentor über eine 13,5 Kilometer lange Serpentinenstraße von Port de Pollença.
Cala Ratjada
Der Leuchtturm von Cala Ratjada ist eine der beliebtesten Sehenswürdigkeiten im Nordosten der Insel und gleichzeitig eine tolle Gelegenheit, die mallorquinische Natur kennenzulernen. Am einfachsten gelangt man mit dem Auto zum Turm. Aber auch viele Wanderwege führen am Lighthouse vorbei. Auch von hier aus hat man einen tollen Blick auf das türkisfarbene Meer und das umliegende Serra de Llevant Gebirge.
Cuevas del Drach
Die Tropfsteinhöhle Cuevas del Drach, zu Deutsch Drachenhöhle, nahe Porto Cristo, gehört zu einer der spektakulärsten Touristenattraktionen auf Mallorca. Die Höhle beherbergt einen der größten unterirdischen Seen der Welt – den Matelsee – mit etwa 170 Metern Länge, 30 Metern Breite und bis zu 12 Metern Tiefe. Es wird eine einstündige Gruppenführung angeboten, die auch eine Bootsfahrt über den See beinhaltet.
Das ganze Interview mit Fincallorca-Geschäftsführer Ralf zur Linde
Mallorca ist auch unter Österreichern ein beliebtes Reiseziel. Die Baleareninsel hat wesentlich mehr zu bieten als einen Partymarathon. "Heute.at" hat im Gespräch mit Ralf zur Linde, Geschäftsführer des Unterkunftsvermittlers , wertvolle Tipps zum Urlaub auf der Insel eingeholt.
"Heute": Was sind die Vorzüge Mallorcas gegenüber anderen beliebten Urlaubsinseln?
Ralf zur Linde: Mallorca ist von Österreich aus in etwa zweieinhalb Stunden mit dem Flieger erreichbar. Es ist daher eine tolle Urlaubsinsel für alle, die nicht so weit fliegen und trotzdem mediterranes Klima genießen möchten. Mallorca ist außerdem sehr abwechslungsreich und hat für alle Urlauber etwas zu bieten: Von Traumstränden über Kultur und ein spannendes Nachtleben, eine sehr gute Infrastruktur, Shoppingmöglichkeiten, bis hin zu unzähligen Sportmöglichkeiten ist sicherlich für jeden Urlauber das Richtige dabei.
Besonders an Mallorca sind auch die typisch mallorquinischen Fincas: In den von uns angebotenen Unterkünften können Reisende romantische Tage zu zweit verbringen oder aber die komplette Familie oder den Freundeskreis mit auf die Insel nehmen und zusammen auf einer großen Finca feiern, gemütlich entspannen oder die Insel erkunden. Der Hauptgrund für unsere Kunden, auf Mallorca Urlaub zu machen, ist tatsächlich der Finca-Urlaub. Hier fühlen sie sich wie zu Hause, müssen sich an keine vorgeschriebenen Essenszeiten oder andere Regeln halten und haben trotzdem allen Komfort einer normalen Reise. Sonnen im eigenen Garten, absolute Privatsphäre, tolle Natur genießen – dieses Angebot findet man nicht auf allen Urlaubsinseln.
Andere Reiseziele wie etwa die Türkei und Tunesien haben in den letzten Jahren große Einbußen hinnehmen müssen. Inwiefern hat Mallorca davon profitiert?
Mallorcas Buchungszahlen wachsen stetig, wenn man von marktüblichen, gelegentlichen Schwankungen absieht. Die Schwierigkeiten in anderen Zielgebieten helfen Mallorca natürlich dabei, mehr Buchungen zu generieren – es ist das perfekte Ziel aufgrund der bequemen und schnellen Erreichbarkeit sowie des vielseitigen Angebots.
Wie definieren Sie die Zielgruppe von Fincallorca?
Aufgrund der genannten Vielseitigkeit Mallorcas ist bei uns so gut wie jede Zielgruppe vertreten – Pärchen, Familien, Freundeskreise, aber auch speziellere Gruppen wie Sportvereine oder Fahrradtruppen. Individualreisende sind wohl alle unserer Kunden, da sie die Finca für sich alleine haben und dort ungestört ihren Traumurlaub selbst gestalten können, eigenständig entlegene Strände besuchen, Ausflüge mit dem Mietwagen vor Ort unternehmen, sich selbst verpflegen und vieles mehr. Nur Alleinreisende sind etwas seltener anzutreffen, da man die Finca und die Umgebung oft für sich alleine hat und es eher schwieriger ist, andere Leute kennenzulernen, als etwa bei einem Buffet im Hotel. Aber auch hier ist Fincallorca auf dem Vormarsch und bietet auch Ferienwohnungen an, die im Ortskern liegen und somit das Knüpfen neuer Kontakte vereinfachen.
Bietet Fincallorca nur Fincas an? Wie hoch sind die Durchschnittspreise pro Nacht?
Das Hauptaugenmerk liegt definitiv auf den Fincas – inzwischen haben wir mehr als 1.000 dieser typisch mallorquinischen Unterkünfte im Programm. Zudem bietet Fincallorca vereinzelt auch Ferienwohnungen an, die meistens gleichzeitig Selbstversorger-Unterkünfte sind. Hier haben Reisende aber im Gegensatz zu den Fincas kein eigenes Haus, sondern ein Apartment, in dem sie durchaus auch auf andere Touristen am Pool treffen. Der Durchschnittspreis variiert je nach Größe, Ausstattung und Lage der Finca, Anzahl der Personen und Unterkunftstyp. Durchschnittlich kann man aber von rund 50 Euro pro Nacht und Person ausgehen.
Wie steht das Unternehmen zur Ökosteuer auf den Balearen?
Natürlich zahlen auch unsere Finca-Gäste diese Steuer. Wir sehen sie als gute Möglichkeit, Mallorcas Natur und Kultur in ihrer Ursprünglichkeit zu bewahren. Zudem sind "Touristensteuern" keine Neuheit, viele Gäste sind auch aus anderen Ländern daran gewöhnt.
Welche Urlaubsorte eignen sich besonders gut dafür, authentisch mallorquinisches Lebensgefühl vermittelt zu bekommen?
Generell kann man sagen, dass das Innere der Insel sehr gut geeignet ist, um ein authentisch mallorquinisches Lebensgefühl zu bekommen. Viele unserer Fincas liegen im Inselinneren, beispielsweise im Gebirge. Dort können Reisende sehr gut einen Einblick in das Leben auf Mallorca bekommen. Kleine Farmen, Supermärkte und die typische, oft karge Landschaft im Sommer mit den einsamen Windrädern – das ist Mallorca!
Aber auch die kleinen Fischerorte entlang der Küsten eignen sich sehr gut, um ein mallorquinisches Lebensgefühl zu bekommen. Als Beispiel wäre hier Cala Figuera zu nennen. In der Hauptstadt Palma können Besucher ebenfalls das echte Leben der lokalen Bevölkerung kennenlernen. Die Stadt ist die bevölkerungsdichteste Region der Insel und somit sehr geschäftig.
Haben die strengeren Verhaltensregeln, u.a. in Palma schon Wirkung gezeigt?
Da wir nur wenige Fincas in der Nähe von Palma in unserem Portfolio haben, können wir hier keine Einschätzung geben.
Zu welcher Jahreszeit ist eine Reise nach Mallorca besonders empfehlenswert?
Mallorca ist definitiv ganzjährig interessant, dennoch ist der europäische Sommer von Mai bis September unbestritten die Hauptreisezeit für Mallorca. Das ist einerseits bedingt durch die warmen Temperaturen und das trockene Klima, aber auch die Sommerferien und die günstigen Flugangebote spielen hierbei eine Rolle.
Aber auch die Nebensaison auf Mallorca hat einiges zu bieten. Für Fahrradfahrer und Wanderer ist nämlich der Sommer oft zu heiß, um die Pfade zu erkunden oder sich auf den Serpentinen der Insel zu verausgaben. Zudem ist in der Nebensaison oft viel weniger los auf der Insel, Reisende können das Urtümliche besser erkennen und haben teilweise die Attraktionen ganz für sich alleine. Auch die Preise sind oft günstiger und auf seiner eigenen Finca mit Pool ist es auch nicht so schlimm, wenn das Meer dann keine 28 Grad Wassertemperatur hat.