Coronavirus
Kroatien: Kellner steckten Partygäste aus Österreich an
Die Corona-Infektionen bei Kroatien-Rückkehrern häufen sich. Auch Cluster bei Urlaubs-Rückkehrern aus der Küstenstadt Makarska wurden ausgemacht.
In den letzten Tagen wurde in Makarska so wie im Rest Kroatiens ein großer Anstieg Corona-Infizierter verzeichnet. Immer mehr Cluster in Österreich sind auf dortige Aufenthalte zurückzuführen. Lokale Medien nennen den Ort bereits das "neue Ischgl in Kroatien".
Kärntnerin berichtet: Alle Kellner positiv getestet
Eine junge Frau aus Kärnten berichtete am Montag beim "Ö3-Wecker" über genau dieses Erlebnis. Martina E. war mit ihrer Schwester und Bekannten in Makarska im Strandurlaub. Auch Restaurants und Beach Bars wurden besucht.
Sie reiste gemeinsam mit ihrer Schwester bereits am Samstag ab, der Rest der Gruppe blieb noch länger. Als die Frauen in Österreich waren, wurden sie von ihren Bekannten darüber verständigt, dass die Kellner, welche sie vor Ort bedient hatten, allesamt positiv auf Corona getestet worden seien.
Die beiden Urlauberinnen begaben sich daraufhin in Selbstisolation und ließen sich testen. Die Testergebnisse fielen sowohl bei ihnen als auch beim Rest der Reisegruppe positiv aus.
Doch nicht nur die Lage in Österreich spitzt sich zu, auch Deutsche und Schweizer Medien berichten über Urlauber, die den Virus als "Souvenir" mit aus Kroatien genommen haben. Vor allem ein Ort wird besonders häufig erwähnt: Makarska.
Hot-Spot "Makarana" ?
Der bekannte Beach Club "Makarana" soll jener Ort sein, wo sich viele Urlauber infiziert haben sollen. So erzählte beispielsweise eine 26-jährige Schweizerin gegenüber dem "Blick", sie habe nach ihrer Rückkehr in die Schweiz erste Symptome wahrgenommen, woraufhin sie sich testen ließ. Das Testergebnis fiel dann positiv aus. Daraufhin alarmierte sie ihre Freunde, deren Gesundheitszustand auch nicht gut war.
Auch jene ließen sich testen: Fünf der sieben Kroatien-Urlauber sind seit ihrer Rückkehr positiv auf Corona getestet worden, die anderen warten noch auf das Ergebnis. Für Caro S. ist klar, dass sie sich in der "Makarana Bar" angesteckt haben. "Die Bar ist der Treffpunkt schlechthin in Makarska, einer Küstenstadt mit rund 15'000 Einwohnern", sagt sie.
"Blick" berichtet außerdem, dass es mittlerweile mehrere Personen im Kanton Zürich gibt, die nach ihrem Urlaubsaufenthalt in Makarska positiv auf das Covid-19-Virus getestet worden sind.
Überfüllte Bar, verantwortungslose Kellner
Eine andere Urlauberin berichtet, dass die Bar total überfüllt gewesen sei. "Wir hatten fast keinen Platz. Die Leute haben geschwitzt wie verrückt", so die Frau. Zwar habe es eine Eingangskontrolle mit Fiebermessen gegeben, doch das sei nur willkürlich bei einem Teil der Leute gemacht worden.
"Die Barkeeper trugen Atemschutz, aber teilweise nur über dem Mund, nicht über der Nase. Einige hatten die Maske sogar unter dem Kinn. Wir waren nur etwa anderthalb Stunden drin, dann bekamen wir ein ungutes Gefühl und gingen", berichtet sie weiter.
Auch wurde erzählt, dass in dieser Bar hauptsächlich Schweizer, Deutsche und Österreicher gefeiert hätten: Die Frau habe sich zu 99 Prozent auf Deutsch verständigen können.
"Makarana" seit letzter Woche dicht
Über ihre Seiten auf Instagram und Facebook teilte die Bar inzwischen mit, sie würde ihre Türen bis auf Weiteres schließen. Grund dafür sei die neue Regelung der Öffnungszeiten (Sperrstunde um 0 Uhr) für die Clubs und Bar.
Testen lassen!
Wie „Heute.at“ zuletzt berichtete, hat die Stadt Wien für alle Reiserückkehrer, die zwischen 7. August (ab 00:00 Uhr) und bis inklusive 16. August aus Kroatien zurückgekommen sind, die Möglichkeit geschaffen, sich kostenlos auf das Coronavirus testen zu lassen. Diese kostenlose Möglichkeit kann über die diversen Angebote der Stadt Wien bis inklusive kommenden Freitag (21. August) in Anspruch genommen werden.
Für alle Kroatien-Reiserückkehrer, die ab 17. August (Mitternacht) zurückkommen, gelten die neuen Bestimmungen der Corona-Einreiseverordnung - mehr dazu hier >>>.