Bayern-Absage
Magath zu Rangnick-Korb: "Bin anders gestrickt"
Ralf Rangnick gibt Bayern München einen Korb und bleibt österreichischer Teamchef. Nun meldete sich Ex-München-Coach Felix Magath zu Wort.
Die Bayern holten sich auf der Suche nach einem Nachfolger für Thomas Tuchel den bereits dritten Korb nach Xabi Alonso und Julian Nagelsmann ab. Auch Rangnick kommt nicht, bleibt lieber österreichischer Teamchef, konzentriert sich nun auf die bevorstehende Europameisterschaft. Bemerkenswert: Der 65-Jährige entschied sich gegen die Chance auf Titel und gegen ein Jahresgehalt von kolportiert 10 Millionen Euro, erfüllt stattdessen seinen bis zur WM 2026 laufenden Vertrag. Dieser soll nach dem ÖFB-Bekenntnis in den nächsten Tagen verlängert werden.
Für den deutschen Spitzenklub bedeutet die neuerliche Absage einen harten Schlag in die Magengrube. Die Führung rund um Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund rechnete fest mit einer Zusage des 65-jährigen Deutschen. Doch nach dem ÖFB-Cupfinale am Mittwochabend sagte der Trainer per Telefon ab.
Die erfolgreiche EM-Quali des ÖFB-Teams in Bildern
Magath: "Bin anders gestrickt"
Während Deutschlands Rekord-Teamspieler Lothar Matthäus den ÖFB-Coach noch lobte, Rangnicks "menschliche Größe" hervorhob, betonte Magath gegenüber "Sky": "Die Entscheidung ist für alle Beteiligten richtig." Denn auf die Frage, ob Rangnick der Richtige für die Münchner gewesen wäre, meinte Magath nüchtern: "Nein, glaube ich nicht. Ich glaube, Nationaltrainer scheint das Richtige für ihn zu sein."
Und präzisierte dann: Rangnick wolle "viel Einfluss haben. Er gehört zu den Trainern, die den Spielern vorschreiben wollen, wie sie zu laufen, wie sie zu spielen haben. Von daher glaube ich, dass es für den FC Bayern München schwierig geworden wäre", so Magath.
Dass sich die Gespräche und Verhandlungen zuletzt schon in die Länge zogen, wertete der Ex-Bayern-Coach ohnehin nicht als gutes Zeichen. "Das hat mir eh zu lange gedauert. Zehn Tage oder wie lange reden wir jetzt schon darüber? Das ist mir persönlich für eine Entscheidung zu lang", so Magath. Zur angeblichen Einigung beider Seiten am Montag und der Rangnick-Absage zwei Tage später meinte der 70-Jährige: "Ich bin anders gestrickt. Wenn ich einmal zusage, mache ich das auch. Wenn ich absage, hat sich das erledigt."