ÖFB-Coach bleibt

Rangnick: Zusage am Montag, Bayern-Korb am Mittwoch

Ralf Rangnick bleibt österreichischer Teamchef. Der 65-Jährige sagte den Bayern völlig überraschend ab, dabei war man sich bereits einig.

Sport Heute
Rangnick: Zusage am Montag, Bayern-Korb am Mittwoch
Ralf Rangnick hat Bayern München doch noch einen Korb gegeben.
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Es ist ein faustdicker Paukenschlag, eine kleine Sensation und vor allem auch ein Fußball-Märchen: Rangnick bleibt beim ÖFB! Der Deutsche lehnte ein Angebot, Bayern München zu übernehmen, ab, entschied sich gegen die Chance auf Titel mit dem deutschen Spitzenklub und gegen ein Jahresgehalt von kolportierten zehn Millionen Euro. Stattdessen entschied er sich "mit vollem Herzen" für den ÖFB.

Rangnick wird die österreichische Elf in die Europameisterschaft führen, sein Vertrag läuft bis zur WM-Endrunde. "Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude, und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen", so der Deutsche. "Ich möchte ausdrücklich betonen, dass das keine Absage an den FC Bayern ist, sondern eine Entscheidung für meine Mannschaft und unsere gemeinsamen Ziele", betonte der 65-Jährige, der als Mastermind hinter dem Red-Bull-Fußball gilt.

Schlosshotel Berlin – das EM-Quartier des ÖFB

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    Schlosshotel Berlin – das EM-Quartier des ÖFB
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    Einigung am Montag, Absage am Mittwoch

    Dabei war man schon besonders weit mit den Gesprächen. Sogar so weit, dass niemand an eine derartige Kehrtwende dachte, sich die Münchner Führungsriege rund um Sportvorstand Max Eberl und Präsident Herbert Hainer wohl auch deshalb bereits weit aus dem Fenster lehnten. Rangnick lag ein bis 2027 laufender Vertrag vor.

    Die erfolgreiche EM-Quali des ÖFB-Teams in Bildern

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      Mehr noch: Am Montag gab es die grundsätzliche Einigung, nur Details blieben offen – etwa die Frage, ob der deutsche Star-Trainer auch sein Team, etwa "Co" Lars Kornetka, mitbringen dürfe. Am Dienstag wurden auch diese Details geklärt, alles war auf Schiene. Und am Mittwoch erfolgte dann die Absage, rief Rangnick die Bayern-Führung an und gab den Münchnern einen Korb. Da waren Gespräche mit dem ÖFB und Verhandlungen über eine Ablösesumme im zweistelligen Millionen-Euro-Bereich noch gar nicht spruchreif.

      Die Rangnick-Kehrtwende

      Rangnick dürfte sich sein so nahe scheinendes Bayern-Engagement noch einmal durch den Kopf gehen haben lassen. Der Deutsche wollte nicht, so vermeldet die "Bild", zwei Aufgaben zeitgleich erledigen – also das ÖFB-Team auf die Europameisterschaft vorbereiten und zeitgleich den Bayern-Kaderumbruch planen. Dass der Deutsche gerne die Macht, die alleinige Entscheidungsgewalt, bei sich hat, ist kein Geheimnis. An der Säbener Straße hätte Rangnick Transfers mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund besprechen müssen – keine unüberwindbare Hürde, aber trotzdem birgt die Konstellation Platz für Verstimmungen.

      Und außerdem gibt es da ja noch die graue Eminenz vom Tegernsee, Ehrenpräsident Uli Hoeneß. Der es sich nicht nehmen ließ, jüngst gegen Noch-Trainer Thomas Tuchel zu feuern. Da ist die Arbeit im ÖFB wie eine Fahrt auf einem deutlich ruhigeren Gewässer...

      red
      Akt.