Politik

"Männliche Machtrituale" – das ist Rendis Politabschied

Abschied von SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im Nationalrat. Sie streute allen (!) Parteien und Abgeordneten Rosen, dann hieß es "Machen Sie es gut!"

Rene Findenig
SPÖ-Klubchefin Pamela Rendi-Wagner bei ihrem Abschied im Nationalrat.
SPÖ-Klubchefin Pamela Rendi-Wagner bei ihrem Abschied im Nationalrat.
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com

(Noch-)SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner feierte am Donnerstag ihren Polit-Abschied mit einer Abschiedsrede im Nationalrat. Darin zeigte sich die Politikerin versöhnlich, betonte die Notwendigkeit der Zusammenarbeit aller Fraktionen und beschwor die große Verantwortung aller Abgeordneten "für die Menschen, die Demokratie und unsere Republik". "Sie können dieser Verantwortung gerecht werden, wenn Sie aufeinander zugehen – mit Respekt, Anstand und Ehrlichkeit", so Rendi-Wagner. Ihr politischer Rückblick fiel dagegen eher kurz aus.

"In den letzten sechs Jahren ist so viel passiert, wie viele Politiker*innen in 30 Berufsjahren nicht erlebt haben. Mein politisches Verständnis in dieser ereignisreichen Zeit war immer, die Zusammenarbeit trotz politisch unterschiedlicher Standpunkte zu suchen, um ein gemeinsames Ergebnis zu erreichen. Dazu braucht es Bereitschaft, Respekt voreinander, Ehrlichkeit, Konsequenz und es braucht Mut zur Verantwortung", so Rendi-Wagner. Auch mahnende Worte gab es, nämlich dass es "ein neues Verständnis von politischer Führungsstärke braucht, das sich nicht nur in der Bewunderung männlicher Machtrituale erschöpft".

"Die Menschen in Österreich erwarten sich ein Aufeinanderzugehen von Regierung und Opposition"

Rendi-Wagner bedankte sich schließlich bei allen Klubobleuten, Abgeordneten, Mitarbeiter des Hohen Hauses und Unterstützern, "die den nicht einfachen Weg der konstruktiven Oppositionspolitik mit mir konsequent, ehrlich und mutig mitgegangen sind". Nun müsse man die Herausforderungen Klimaschutz und Energiepolitik als "Chancen begreifen", um mehr Unabhängigkeit, Sicherheit in der Energieversorgung und Nachhaltigkeit zu schaffen und "unseren Kindern und Enkelkindern eine lebenswerte Umwelt zu hinterlassen". 

"Ich bin auch davon überzeugt, dass unser Land in Fragen, die die unmittelbare Gegenwart der Menschen betreffen, mehr Zusammenarbeit der politischen Kräfte braucht", so Rendi-Wagner. "Die Menschen in Österreich erwarten sich ein Aufeinanderzugehen von Regierung und Opposition, um die großen Herausforderungen unserer Zeit zu lösen." Dass dies gemeinsam möglich ist, habe das Parlament zu Beginn der Pandemie unter Beweis gestellt. Und zum Absschluss hieß es von Rendi-Wagner: "Machen Sie es gut!"

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    Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt. 
    Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt.
    (Bild: Denise Auer)