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Männer in diesem Alter bezahlen am öftesten für Sex
Männer, die zu Prostituierten gehen, sind eine Schlüsselgruppe bei sexuell übertragbaren Krankheiten. Doch bisher war über diese Männer wenig bekannt.
Ein Forschungsteam von der TU Ilmenau und dem Uniklinikum Hamburg-Eppendorf hat nun im "Deutschen Ärzteblatt" neue Daten zum Gesundheits- und Sozialverhalten der Deutschen veröffentlicht. Im Rahmen einer Studie wurden 2.300 Männer in Deutschland zwischen 18 und 75 Jahren befragt.
Knapp 27 Prozent aller Männer gaben an, jemals für Sex bezahlt zu haben, vier Prozent davon im letzten Jahr, am häufigsten zwischen 46 und 55 Jahren. Die Männer beschrieben ihren typischen bezahlten Sex als Vaginalverkehr in einem inländischen Bordell, einem legalisierten und regulierten Marktumfeld nach dem deutschen Prostitutionsgesetz. Nur zwölf homosexuelle Männer und drei Frauen gaben an, schon einmal für Sex bezahlt zu haben. Der Anteil der Frauen liege normalerweise bei weniger als 1 Prozent, so die Forscher.
Durchschnittlich hatten sie nach eigener Auskunft rund sieben verschiedene Frauen für sexuelle Dienstleistungen bezahlt. Diese eingerechnet kamen sie im Lauf ihres Lebens auf rund 20 Sexualpartnerinnen oder -partner und damit auf mehr als doppelt so viele wie die übrigen Männer. Männer, die für Sex bezahlen, zeigten eine statistisch signifikant höhere Risikobereitschaft was das Einfangen von Geschlechtskrankheiten oder HIV betrifft. Diese Männer berichteten über mehr Geschlechtskrankheiten in den vergangenen fünf Jahren sowie über mehr präventive Verhaltensweisen. Seit 2017 ist die Verwendung von Kondomen Pflicht. Wie strikt sich daran gehalten wird, steht jedoch auf einem anderen Blatt.
Frauen bieten, Männer kaufen
Bezahlsex ist nach wie vor eine stark geschlechtsspezifisch geprägte Tätigkeit, da die Mehrheit der Personen, die für Sex bezahlen, Männer sind und die Mehrheit der Personen, die Sex verkaufen, Frauen. Weiterhin handelt es sich um eine sozial komplexe, moralisch und politisch umstrittene und rechtlich geregelte Tätigkeit, die in engem Zusammenhang mit der allgemeinen und insbesondere der sexuellen Gesundheit steht.