Welt

Männer als "Secret Service" – Jill Biden als Ziel?

Der Secret Service hat 4 Agenten beurlaubt. Sie, unter anderem für den Schutz von First Lady Jill Biden abgestellt, sind in einen Skandal verwickelt.

20 Minuten
Teilen
Arian Taherzadeh zeigte sich in Bildern mit Ausrüstung des Geheimdienstes: Der 40-Jährige wurde am 6. April 2022 in Washington D.C. festgenommen.
Arian Taherzadeh zeigte sich in Bildern mit Ausrüstung des Geheimdienstes: Der 40-Jährige wurde am 6. April 2022 in Washington D.C. festgenommen.
US Departement of Justice

Am Donnerstag müssen der 40-jährige Arian Taherzadeh und der 36-jährige Haider Ali vor einem US-Bezirksgericht antreten. Die beiden Männer werden beschuldigt, sich als Mitarbeiter des Department of Homeland Security (DHS) – übersetzt Heimatschutzministerium – ausgegeben zu haben. Unter anderem hatten die am Mittwoch festgenommenen Männer den Kontakt zu vier Agenten gesucht, die für den Schutz der First Lady Jill Biden zuständig sind.

Die Bundesstaatsanwaltschaft reichte das Ergebnis einer Untersuchung ein, wonach Taherzadeh und Ali seit Februar 2020 Tausende von Dollar ausgegeben hatten, um die vier Secret-Service-Agenten und einem DHS-Beamten mit Ausrüstung zu ködern. So stellten die beiden den Männern mietfreie Wohnungen zur Verfügung oder besorgten ihnen etwa iPhones, Überwachungssysteme, eine Drohne, Waffen und weitere Geräte – die die Agenten gerne annahmen. Laut "CBS News" durften die US-Beamten auch Fahrzeuge benutzen, die laut Taherzadeh und Ali der Regierung gehörten.

Alles war fake

Anwohner des Gebäude, in dem die angeblich kostenlosen Wohnungen sind, die die beiden mietfrei angeboten haben, erzählten den FBI-Ermittlern und Ermittlerinnen, dass Taherzadeh und Ali in dem gesamten Wohnkomplex ein Videoüberwachungssystem eingerichtet hätten.

1/4
Gehe zur Galerie
    Führen zusammen ein auf mehrere Stunden angesetztes Videotelefonat: US-Präsident Joe Biden (links) und Chinas Staatschef Xi Jinping. (15. November 2021)
    Führen zusammen ein auf mehrere Stunden angesetztes Videotelefonat: US-Präsident Joe Biden (links) und Chinas Staatschef Xi Jinping. (15. November 2021)
    AFP/Mandel Ngan

    Um die US-Agenten davon zu überzeugen, dass sie selber Agenten des DHS seien, schickte Taherzadeh den Männern Fotos von sich selbst in einer kugelsicheren Weste des Ministeriums für Inneres. Ein anderes Mal zeigte er ihnen ein Bild, das angeblich von einem Schulungsseminar stammte. In Wirklichkeit handelte es sich dabei um ein Bild aus dem Internet, heißt es in einem Ermittlungsbericht des FBI. Auch ein E-Mail-Konto, das Taherzadeh nutzte, um mit den echten Agenten zu kommunizieren, schien ein Konto des DHS zu sein. Bei der Untersuchung stellte sich heraus, dass es sich um ein gefälschtes Konto handelte.

    Die echten Agenten wurden alle sofort beurlaubt

    Taherzadeh und Ali flogen am 14. März auf, nachdem ein Beamter der US-Postbehörde eine Attacke in einem Wohnhaus in Washington D.C. gemeldet hatte, in die Taherzadeh involviert war. Dabei gab sich der 40-Jährige als "Special Forces" aus. Das FBI leitete daraufhin eine Untersuchung ein.

    Arian Taherzadeh und Haider Ali erklärten, sie seien "Sonderpolizisten", die an verdeckten Ermittlungen gegen kriminelle Banden und an Untersuchungen im Zusammenhang mit dem Anschlag auf das Capitol beteiligt seien.

    Aus dem Bericht der Bundesstaatsanwaltschaft geht nicht hervor, was das eigentliche Ziel der beiden Verdächtige gewesen sein könnte. Könnte es Jill Biden gewesen sein, fragen sich US-Medien. Die verwickelten Mitarbeiter des US-Geheimdienstes sowie des DHS wurden "CNN" zufolge mittlerweile beurlaubt. Sie haben derzeit keinen Zugang zu den Einrichtungen, Ausrüstungen und Systemen des Secret Service.

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock