Knast-Kumpel packt aus

Maddie-Verdächtiger soll Entführung gestanden haben

Das Verschwinden von Maddie McCann ist auch nach 17 Jahren ungelöst. Eine neue Zeugenaussage belastet den Verdächtigen Christian B. schwer.

Maddie-Verdächtiger soll Entführung gestanden haben
Der 47-jährige Christan B. gilt als Hauptverdächtiger im Fall "Maddie", bestreitet die Vorwürfe aber.
"Heute"-Montage; Material AP und / AFP / picturedesk.com

"Er hat mir erzählt, dass er in Portugal geklaut hat. Da war ein offenes Fenster, dort ist er eingestiegen. Geld hat er keins gefunden. Aber ein Kind. Das hat er dann mitgenommen."

Im Prozess gegen Christian B., den Hauptverdächtigen im Fall der seit 2007 vermissten Madeleine "Maddie" McCann, gibt es neue belastende Aussagen. Ein ehemaliger Zellengenosse des 47-Jährigen behauptet, B. habe ihm die Entführung eines Kindes in Portugal gestanden. Der Deutsche sitzt derzeit wegen anderer Verbrechen im Gefängnis und steht in Braunschweig (D) wegen einer Reihe von Sexualdelikten vor Gericht.

Knast-Kumpel wird zum Belastungszeugen

Der Zeuge, Laurentiu C., sagte vor Gericht aus, B. habe ihm in der gemeinsamen Haft erzählt, dass er in Portugal auf der Suche nach Geld in ein Apartment eingestiegen sei. Dort habe er jedoch kein Geld gefunden, stattdessen sei er auf ein Kind gestoßen und habe es mitgenommen, wie der "Mirror" berichtet. Später, so die Zeugenaussage, habe B. berichtet, die Polizei habe mit Spürhunden nach ihm gesucht. Er sei jedoch rechtzeitig entkommen.

Die Aussagen C.s beziehen sich auf das Jahr 2007, als die damals dreijährige Maddie aus einer Ferienwohnung in Praia da Luz verschwand. Die Ermittler vermuten seit Jahren, dass B. für das Verschwinden des britischen Mädchens verantwortlich sein könnte. Doch bislang fehlen entscheidende Beweise.

Zusätzlich zu diesen Aussagen beschuldigt C. B., ihm gegenüber über die Entführung und Vergewaltigung weiterer Mädchen gesprochen zu haben. Laut C. habe B. behauptet, er habe Mädchen in einem Bus entführt, den er besaß, und sie sexuell missbraucht. Allerdings habe er nie davon gesprochen, die Opfer getötet zu haben.

Er soll ein Serientäter sein

B. sitzt zurzeit eine siebenjährige Freiheitsstrafe wegen der Vergewaltigung einer amerikanischen Touristin ab. Die Tat ereignete sich 2005 in Praia da Luz. Zudem werden ihm die Vergewaltigung einer Irin im Jahr 2004 sowie mehrere weitere Sexualdelikte in der Algarve-Region zwischen 2000 und 2017 vorgeworfen. Darunter auch gegen Minderjährige.

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Moritz Frankenberg / dpa / picturedesk.com

Der Verdächtige bestreitet jedoch jegliche Beteiligung am Verschwinden von Madeleine McCann sowie die ihm vorgeworfenen Verbrechen in Portugal. Das Verfahren gegen B. wird voraussichtlich im Dezember enden.

Auf den Punkt gebracht

  • Im Prozess gegen Christian Brückner, den Hauptverdächtigen im Fall der vermissten Madeleine "Maddie" McCann, hat ein ehemaliger Zellengenosse ausgesagt, dass Brückner ihm die Entführung eines Kindes in Portugal gestanden habe
  • Brückner, der derzeit wegen anderer Verbrechen im Gefängnis sitzt, bestreitet jedoch jegliche Beteiligung am Verschwinden von Maddie sowie die ihm vorgeworfenen Verbrechen in Portugal
red, 20 Minuten
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