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Fall Maddie: "Polizei will ein Monster aus mir machen"

Christian B. gilt als Hauptverdächtiger im Fall der seit 2007 verschwundenen Maddie McCann. In Briefen will er von seiner Unschuld überzeugen.

Deutsche und portugiesische Ermittler durchkämmten die Gegend um den Arade-Stausee.
Deutsche und portugiesische Ermittler durchkämmten die Gegend um den Arade-Stausee.
FILIPE AMORIM / AFP / picturedesk.com

Seit 16 Jahren sucht die Polizei im Fall Maddie McCann nach handfesten Beweisen. Vor wenigen Tagen startete in Portugal eine neue Suchaktion. Am Arade-Stausee habe man nun einen "relevanten Hinweis" gefunden, "Heute" berichtete.

Im Oktober letzten Jahres wurde der deutsche Christian B. von der Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen mehrerer Sexualverbrechen angeklagt. Diese soll er zwischen den Jahren 2000 und 2017 in Portugal begangen haben – zu jener Zeit, als auch Maddie McCann 2004 verschwand und von der seither jede Spur fehlt. Im Fall Maddie hat die Behörde bislang aber noch keine Anklage erhoben.

Und geht es nach dem Verdächtigen, der wegen einer Vergewaltigung im Jahr 2005 bereits eine siebenjährige Haftstrafe verbüßt, hat er damit auch nichts zu tun. Dies geht aus Briefen hervor, die er geschrieben haben soll und die der "Daily Mail" vorliegen. In diesen will er die Welt von seiner Unschuld überzeugen.

"Es wird nie einen Prozess geben"

"Können Sie sich vorstellen, wie es ist, wenn die ganze Welt glaubt, dass man ein Kindsmörder sei, es aber nicht ist", so der Deutsche. Er sei davon überzeugt, dass ihm im Fall Maddie nie der Prozess gemacht werden könne. "Mir wurde vor langer Zeit einmal gesagt, dass die Staatsanwaltschaft den Fall Maddie schließen werde, da es nicht den geringsten Beweis gebe. Es wird nie einen Prozess geben." Zudem wirft er der Polizei und der Staatsanwaltschaft vor, dass diese versuchten, "aus mir ein Monster zu machen, damit alle glauben, dass ich der Richtige bin".

In seinen Briefen beschuldigt der verurteilte Sexualstraftäter auch das Ermittlerteam. Aus juristischen Gründen könnten die Anschuldigungen laut "Daily Mail" nicht publiziert werden – bis auf einen Vorwurf: "Ich meine, ein schwuler Ermittler, der einen Schwerverbrecher liebt. Ungeheuerlich."

Christian B. sieht sich auch als Opfer. Er werde gequält. "Die Folter, die ich durchmachen muss, ist der beste Beweis, den es gibt." Etwas, das er nie für möglich gehalten hätte. "Wir sind hier in Deutschland, nicht in Pakistan." Aber, so versichert er, ihn könne man nicht unterkriegen.

Suchaktion beendet

Inzwischen hat auch die Polizei die Suchaktion an einem Stausee im Süden Portugals beendet. "Das zusammengetragene Material wird den deutschen Behörden übergeben", teilte die Kriminalpolizei am Donnerstag mit. Sie nannte allerdings weder Details zu den Funden noch zum konkreten Ziel der Aktion. Laut der portugiesischen Zeitung "Correio da Manha" sei man jedoch auf einen "relevanten Hinweis gestoßen".

Auf Betreiben der deutschen Ermittlungsbehörden hatten Beamte aus Deutschland, Großbritannien und Portugal seit Dienstag das Gebiet um den Arade-Stausee abgesucht, um weitere Erkenntnisse zum Verschwinden des britischen Mädchens im Jahr 2007 zu gewinnen. Dabei kamen unter anderem Spürhunde und eine Drohne zum Einsatz. Die Ermittler nahmen örtlichen Medien zufolge Bodenproben und sammelten verschiedene Stofffetzen auf.

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    Amelie McCann (18, im Bild) hat sich an einer Gedenkveranstaltung für ihre verschwundene Schwester Maddie zum ersten Mal öffentlich geäußert.
    Amelie McCann (18, im Bild) hat sich an einer Gedenkveranstaltung für ihre verschwundene Schwester Maddie zum ersten Mal öffentlich geäußert.
    Splash News / Action Press / picturedesk.com