Österreich

"Luxus-Punsch hätte uns zu zweit 500 Euro gekostet"

Eine Wienerin wollte mit ihrer Freundin am Dach des Ritz-Carlton Punsch trinken. Doch das Luxus-Hotel verlangt 500 Euro Mindestkonsumation. 

Christine Ziechert
Iris O. (47) wollte den Geburtstag ihrer besten Freundin in einer Ski-Gondel am Dach des Ritz-Carlton feiern.
Iris O. (47) wollte den Geburtstag ihrer besten Freundin in einer Ski-Gondel am Dach des Ritz-Carlton feiern.
The Ritz-Carlton/Marko Zlousic, zVg

Gemütlich-glamouröses Après-Ski-Feeling verspricht das Ritz-Carlton bis 31. Dezember. Das Fünf-Sterne-Hotel am Wiener Stubenring in der City bietet heuer am Dach erstmals echte Ski-Gondeln aus Salzburg, die Platz für sechs bis acht Personen bieten. Um "maximale Gemütlichkeit zu garantieren", sind die Gondeln zudem beheizt. 

Im achten Stock und mit Blick auf Wien können Gäste in den Gondeln jeweils von 16 Uhr bis 19.30 Uhr oder von 19.30 Uhr bis 22 Uhr etwa Glühwein, heiße Schokolade, Ofenkartoffel, Trüffelleberkäse-Semmeln oder ein Fondue genießen. Perfekt für Iris O. (47), die ihre beste Freundin zum Geburtstag gerne mit außergewöhnlichen Locations überrascht. 

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    Leserreporter
    "Ich habe schon viel erlebt, und wir waren fast überall, aber das hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt" - Iris O.

    Die Wienerin, die in der Immobilienbranche tätig ist, wollte daher den Timeslot ab 16 Uhr für sich und ihre Freundin reservieren. Doch die Antwort auf ihre Anfrage machte die 47-Jährige sprachlos – das Luxus-Hotel forderte insgesamt 500 Euro Mindestkonsumation: "Ich habe schon viel erlebt, und wir waren fast überall, aber das hat dem Ganzen die Krone aufgesetzt. Ich habe noch nie eine derart hohe Mindestkonsumation vorgeschrieben bekommen. Schon gar nicht zu dieser Uhrzeit! Wieviele Leberkäse-Semmeln muss man da zu zweit essen, damit sich das ausgeht?", ärgert sich Iris O.

    Die Wienerin, die selbst schon in der Gastronomie gearbeitet hat, hat grundsätzlich Verständnis für eine Mindestkonsumation, vor allem bei besonderen Angeboten wie diesem: "Wenn sie pro Tisch 100 Euro verlangen würden, dann wäre das ok für mich. Aber dieser Betrag steht in keiner Relation – Luxus-Hotel hin oder her. Das muss man sich in Zeiten wie diesen einmal leisten können." Die 47-Jährige hat sich nun für ein anderes Restaurant in Wien entschieden.

    Preis wird mit hoher Nachfrage und Aufwand gerechtfertigt

    "Heute" fragte beim Ritz-Carlton nach, warum ein derart hoher Mindestkonsumations-Betrag verlangt wird: "Wir mussten das Preismodell leider Ende November anpassen, es war für die Gäste verwirrend. Aufgrund der hohen Nachfrage, der hohen Qualität und des erhöhten Aufwandes mit dem Fondue haben wir dann diesen Betrag festgelegt", heißt es aus der Kommunikationsabteilung.

    Zudem seien vier große Gondeln für bis zu acht Personen (mit Fondue bis zu sechs) und eine kleine Gondel für bis zu sechs Personen (mit Fondue bis zu vier) – die 500 Euro können daher auf die Gäste aufgeteilt werden. Punsch und heiße Schokolade kommen auf je 7 Euro, die Ofenkartoffel auf 8 Euro, die Trüffelleberkäse-Semmel sowie der Kaiserschmarren auf je 10 Euro und das Fondue auf 29 Euro (pro Person). Wer nur zum Punschtrinken kommt, muss trinkfest sein. Denn in einer großen Gondel müsste jeder Gast in 3,5 Stunden neun und in der kleinen Gondel gar 12 Punsch hinunterkippen.