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Luxus-Boeing 747 nach nur 30 Flugstunden verschrottet

Am Flughafen Basel-Mulhouse hob im letzten Jahr eine brandneue Boeing 747 zum letzten Mal ab. Der 328 Millionen Euro teure Flieger hat ausgedient.

Eine speziell ausgestattete Boeing 747, fotografiert am Flughafen Wien-Schwechat, vor einem Verkaufsversuch 2021. Sie gehörte dem Emirat Katar.
Eine speziell ausgestattete Boeing 747, fotografiert am Flughafen Wien-Schwechat, vor einem Verkaufsversuch 2021. Sie gehörte dem Emirat Katar.
ALEX HALADA / picturedesk.com

Fast zehn Jahre lang stand die Boeing 747 am Flughafen Basel-Mulhouse. Dort sollte die Maschine für einen saudischen König aufgewertet werden. Doch zum Verkauf kam es nie, stattdessen wurde die Boeing 747 zum "Flugzeug-Friedhof" im amerikanischen Arizona geflogen.

Das Flugzeug ist ein sogenannter "Boeing Business Jet" – eine stark modifizierte Ausgabe von einem Boeing Jetliner, die auf Regierungen und Firmenkunden ausgerichtet ist. Mit einer Reichweite von über 16.000 Kilometern und einer Kabinenfläche von rund 465 Quadratmetern ist der "Boeing Business Jet" so groß wie kein anderes Geschäftsflugzeug.

Flugzeug für Prinz

"Es ist nicht transparent, wer genau sie kauft, aber es handelt sich um ein sehr, sehr großes Privatflugzeug, und die einzigen Betreiber oder Käufer sind in der Regel Regierungen und königliche Familien", sagt Connor Diver, Senior Analyst beim Luftfahrtanalyseunternehmen Cirium, gegenüber "CNN".

Das Flugzeug flog erstmals im Mai 2012 zu Testzwecken und wurde im Juni 2012 offiziell ausgeliefert. Aufgezeichnete Daten zeigen, dass möglicherweise noch einige Flüge über San Bernardino und San Antonio in Texas folgten. Im Dezember 2012 kam das Flugzeug schließlich nach Basel.

Kein neuer Käufer gefunden

Connor Diver vermutet, dass es in die Schweiz kam, um ausgestattet zu werden. Das besagte Exemplar war für den saudiarabischen Kronprinzen Sultan bin Abdulaziz Al-Saud gedacht. Dieser starb aber im Jahr 2011. Nur wenige Monate später hätte die Auslieferung des Jets erfolgen sollen.

Im Jahr 2017 wollten die Verkäufer das Flugzeug zu einem massiv reduzierten Preis loswerden. Für umgerechnet 89 Millionen Euro konnte das Flugzeug im "umbaufertigen" Zustand gekauft werden – bei einem ursprünglichen Listenpreis von umgerechnet rund 328 Millionen Euro. Doch ein Abnehmer wurde nicht gefunden.

Letzte Ankunft beim "Flughafen-Friedhof"

Boeing kaufte das Flugzeug schließlich im Jahr 2022 zurück. Das Flugzeug flog am 15. April 2022 nach Arizona und verlängerte seine Zeit in der Luft um weitere zehn Stunden, was etwa einem Viertel seiner gesamten Flugzeit entspricht.

Nach nur rund 30 Stunden in der Luft wurde die Boeing 747 im Pinal Airpark in seine Einzelteile zerlegt. "Ich habe Bilder davon gesehen und es wurde bereits zerlegt, die Motoren wurden bereits entfernt", sagt Diver zu "CNN". Die Motoren seien praktisch brandneu gewesen und einer von ihnen koste etwa 18,7 Millionen Euro.

Es ist unklar, ob das Flugzeug vollständig verschrottet wurde oder einzelne Teile eingelagert werden, um sie allenfalls weiterverwenden zu können. Die Lebensdauer einer Boeing beträgt normalerweise laut "CNN" zwischen 25 und 30 Jahre.

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