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Luise (12) erstochen – ihre Killerinnen sind nun frei
Das Verfahren gegen die beiden strafunmündigen Mädchen, die Luise töteten, wird eingestellt. Vonseiten der Politik werden strengere Strafen gefordert.
Das Verfahren gegen zwei Mädchen, die am 11. März Luise (12) in Freudenberg mit zahlreichen Messerstichen töteten, wird eingestellt. Das teilte die Staatsanwaltschaft Siegen in Rheinland-Pfalz dem Portal "Focus" mit. Die beiden mutmaßlichen Täterinnen werden vom Jugendamt betreut, sie befinden sich seit einiger Zeit in therapeutischen Einrichtungen. Dort werden die Mädchen unterrichtet.
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Der gewaltsame Tod der zwölfjährigen Luise hatte Deutschland vor rund vier Monaten erschüttert: Die beiden nahezu gleichaltrigen Täterinnen hatten zunächst versucht, die Schülerin im Wald mit einer Plastiktüte zu ersticken. Als der Erstickungsversuch misslang, griff eine der Angreiferinnen zum Messer und stach immer wieder zu, während ihre Komplizin das Opfer festhielt. Insgesamt 75 Messerstiche stellten die Forensiker fest. Nach dem Angriff warfen die beiden Täterinnen Luise vom Radweg aus eine Böschung hinunter. Dort verblutete das Mädchen.
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Als Motiv sollen verletzte Gefühle im Spiel gewesen sein. Luise soll angeblich im Vorfeld der Tat über die Figur einer der beiden Täterinnen gelästert haben. Unklar ist, ob im Internet oder auf dem Schulhof.
Täterin wusste, dass sie strafunmündig ist
Bei der späteren Einvernahme durch die Polizei sollen die beiden Mädchen die Bluttat gestanden haben. Eine von ihnen hatte sich zuvor im Internet über die Rechtslage hinsichtlich ihres Alters informiert. So soll die Zwölfjährige online nach Strafunmündigkeit gesucht haben, wie aus Dokumenten hervorgehen soll, die die Ermittler bei einer Durchsuchung gefunden haben.
Gemäß dem deutschen Strafgesetzbuch können Verbrecher unter 14 Jahren nämlich nicht für ihre Taten belangt werden. Die Suche der Täterin legt nahe, dass sich diese vor der Tötung der Zwölfjährigen vergewissern wollte, straffrei davonzukommen.
Die nordrhein-westfälische Landesregierung will darum Gewalttaten unter Kindern und Jugendlichen nun stärker in den Fokus nehmen. "Es ist unsere Verantwortung als Gesellschaft, dass unsere Kinder in einer sicheren Umgebung aufwachsen können", sagte Ministerpräsident Hendrik Wüst zur Nachrichtenagentur DPA.