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"Luigi's Mansion 3": Bester Ghostbuster aller Zeiten

Heute Redaktion
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Das witzigste Spiel des Jahres hat einen Namen: "Luigi's Mansion 3" schickt Marios grünen Kollegen auf Geisterjagd und lässt die Ghostbusters alt aussehen.

Endlich, Luigi bekommt wieder einmal ein eigenes Spiel und darf aus dem Schatten von Mario, Peach, Toad und Co. treten. Nachdem diese Figuren allesamt tolle, quietschbunte Games in den vergangenen Monaten spendiert bekamen, geht es mit Luigi auf der Nintendo Switch mit "Luigi's Mansion 3" allerdings in düsteren Gemäuern auf gruselige Geisterjagd. Und diese ist besser, als es jede andere Ghostbusters-Vorlage bisher geschafft hat.

Der noch bunte und fröhliche Anfang des Spiels zeigt in Videosequenzen den Weg ins Verderben. Per Bus geht es für Mario, Luigi, Peach und die Toads in ein Luxushotel – auf unbekannte Einladung. Mit den Koffern in dem prunkvollen Riesen-Hochhaus gelandet, nimmt die Handlung aber schnell eine äußerst dunkle Wendung. Nach freundlicher Begrüßung, Buffetköstlichkeiten im Übermaß und prunkvollen Zimmern für jeden Einzelnen kommt der Horror in der Nacht.

Das Luxushotel ist in Wahrheit ein verfluchtes Hochhaus, die freundlich empfangenen Gäste werden in Gemälde eingesperrt und nur Luigi kann in letzter Sekunde vorerst den Gemäuern entkommen. Zwar verängstigt, aber dennoch entschlossen macht er sich auf, seine Freunde aus den Fängen des Gruselhotels und seiner Geister zu befreien. Ein riesiger Spaß, wie sich bald im Verlauf des Abenteuers zeigen wird.

Stockwerk für Stockwerk

Die "Level" von "Luigi's Mansion 3" sind die vielen Stockwerke des Gruselhotels, die Luigi nach und nach absuchen muss. Doch schon das stellt eine Herausforderung da, denn die finsteren Gesellen im Hotel haben einfach alle Tasten des Aufzugs verschwinden lassen – Luigi muss deshalb zuerst die Tasten finden, bevor er nach seinen Freunden suchen kann. Zudem ist absolut jede Etage des Gruselturms mit Geistern in allen möglichen Formen zugepflastert. Luigi muss also zum Ghostbuster werden.

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Wie es der Zufall will, bekommt Luigi seine Ausrüstung dazu von Professor I.Gidd, der offenbar Böses geahnt und sich im Kellergeschoss des Anwesens ein Labor aufgebaut hat. Dort bekommt Luigi seine zwei "Waffen" überreicht: Einen Geister-Staubsauger namens "Schreckweg FLU" und eine Taschenlampe namens "Stroboblitz". Auf Jagd geht man dabei ähnlich wie die Ghostbusters: Geister sollen mit der Lampe geblendet, per Herumwedeln mit dem Lichtstrahl gelähmt und schließlich per Sauger in ihr Geister-Gefängnis gesperrt werden.

Geniale Geister, kleine Rätsel

Die Geister selbst sind aber nicht nur berechenbar auftretende Feinde mit immer demselben Muster wie etwa Goombas, sondern unterscheiden sich sehr voneinander und verfügen manchmal über Accessoires, die sie vor unseren Angriffen schützen. So tragen manche Geister Sonnenbrille, um nicht geblendet zu werden, oder einen Schild, um nicht eingesaugt zu werden. Dann ist etwas Rätseln angesagt, wie man mit diesen Hindernissen umgeht. Die Lösungen reichen von einfach bis knifflig.

Sonnenbrillen etwa können wir mit etwas Geschick einfach wegsaugen, bei Schildern wiederum müssen wir einen Art Toiletten-Pömpel verschießen, der mit einem Seil verbunden dem Gegner das Schild entreißt. Solcher Mechaniken gibt es zuhauf, "Luigi's Mansion 3" ist mit Abstand das Spiel im Mario-Universum, das die abwechslungsreichsten Standard-Feinde bietet. Bosse wiederum lassen sich mit jenen aus "Super Mario Odyssey" vergleichen. Sie bieten verschiedene Angriffsphasen und müssen über die jeweilige Schwachstelle attackiert werden, die es zu finden gilt.

Tiefergehende Steuerung als gewohnt

Nicht nur die Feinde sind in "Luigi's Mansion 3" schlauer und variantenreicher als aus Mario-Spielen gewohnt. Auch die Steuerung auf der Switch ist nicht ganz so simpel, wie man das anfangs vermuten mag. So braucht man mehrere Versuche, um sich das System zu merken. Bekannt: Per Sticks wird gelaufen und der Blickwinkel gewählt, per Schultertasten Saug- beziehungsweise Pust-Angriff ausgelöst. Taschenlampe und Saugschuss aber liegen wiederum auf den Buchstabentasten, was schnelle Reaktionen erfordert.

Beispiel gefällig? Wollen wir einen flinken Geist blenden, müssten wir ihn mit dem Daumen am rechten Stick im Visier behalten und ebenso mit dem rechten Daumen dann schnell die Taste mit dem Licht-Angriff auslösen. Alleine beim Stick-auf-Tasten-Wechseln fliegt aber der eine oder andere Geist aus dem Blickfeld. Solche kleine Umständlichkeiten hat das Spiel einige zu bieten: Per Bewegungssteuerung lässt sich nur nach oben und unten, aber nicht seitlich schwenken und auch die automatische Feindverfolgung per Lichtstrahl liegt schnell daneben, sobald man eine Kurve läuft.

Kein Grund zum Ärgern

Dennoch: Nach mehreren Begegnungen hat man den Dreh raus, auch wenn die Steuerung schwieriger als erwartet ist. Doch die Komplexität des Titels setzt sich auch nach den Feinden und der Steuerung noch weiter fort, nämlich beim Leveldesign. Bei "Super Mario Odyssey" ließ uns die Farbenvielfalt und der Ideenreichtum bei den bunten Welten staunen, bei "Luigi's Mansion 3" wiederum, wie wunderbar düster und trotzdem abwechslungsreich die Stockwerke des Gruselhotels gestaltet wurden. Jedes Stockwerk bietet nicht nur ein Setting eines echten Luxushotel (etwa ein Kino oder Relaxzonen), sondern auch gefährliche Fallenzonen und Überraschungen hinter jeder Ecke.

Per Rätsel mit Einsatz all unserer Ausrüstung müssen neue Ein-, Aus- und Durchgänge geöffnet werden. Die Rätsel sind dabei nicht nur teils knifflig, sondern versprühen manchmal eine herzhafte Situationskomik, die dem Spiel eine gehörige Portion Witz verleiht. Besonders spaßig: Fluigi, eine Glibber-Kopie von Luigi, die wir erschaffen dürfen. Mit ihm kann man sich durch enge Räume quetschen oder durch Fallen zwängen und neue Orte betreten. Bei manchen Rätseln müssen auch Luigi und Fluigi mit ihren Saugern zusammenarbeiten, um voranzukommen. Ein herrlicher Spaß, bei dem es aber oft mehrere Anläufe braucht, um auf die Lösung zu kommen.

Das witzigste Spiel des Jahres

Die Kampagne von "Luigi's Mansion 3" lässt sich im lokalen Koop übrigens auch zu zweit zocken, denn dann schlüpft ein Spieler in die Haut von Luigi und einer in den Schleim von Fluigi. Im Multiplayer stehen zwei Modi zur Auswahl. Bis zu acht Spieler können sich auf gekoppelten Switch-Konsolen oder online im Wirrwarrturm (zufallsgenerierte Level) gemeinsam Geisterjagden mit Zeitlimits liefern. Im Polterpark tritt man auf einer Switch mit mehreren Controllern in Teams Luigi gegen Fluigi an, wobei man entweder die meisten Geister fangen, die meisten Ziele abschießen oder die meisten Münzen sammeln muss.

Herzstück ist für uns allerdings die Einzelspielerkampagne, die toll erzählt ist, eine gruselig-witzige Stimmung verbreitet, gewohnt außergewöhnliche Animationsgrafik bietet und nur durch ein paar kleine Steuerungsärgernisse auffällt. Die seien dem Titel aber verziehen, denn "Luigi's Mansion 3" stellt nicht nur die Ghostbusters in den Schatten, sondern ist auch gleich das witzigste Spiel des Jahres. Ein Spaß, den man sich als Switch-Spieler auch abseits von Halloween nicht entgehen lassen darf!