Arbeitsgespräch in Wien

Ludwig vor Krisengipfel: "Irgendwer muss zahlen"

Das klaffende Budgetloch beschäftigt die heimische Politik. Wiens Bürgermeister Michael Ludwig sieht den Bund in der Verantwortung.
Newsdesk Heute
02.04.2025, 17:25

Wie Anfang der Woche bekannt wurde, sind die Staatsschulden um 22,6 Mrd. Euro auf 394,1 Mrd. Euro gestiegen. Das bedeutet: Auf jeden Einzelnen entfallen jetzt 42.849 Euro der Schulden, um 5,6 % mehr als vor einem Jahr.

Um zu klären, wie und vor allem wo nun das notwendige Geld eingespart werden kann, lädt die Bundesregierung am Mittwochnachmittag zu einem Arbeitsgespräch. Mit dabei sind auch Vertreter aus den Ländern und den Gemeinden. In seiner Funktion als Präsident des österreichischen Städtebundes ist auch Wien Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) eingeladen. Dieser sorgte bereits vor den Gesprächen für einige Sager.

"Sind bereit, konstruktiv zu arbeiten"

Angesprochen auf eine mögliche Reform des Föderalismus meinte Ludwig gegenüber einigen Medienvertretern, dass dieser sich in den letzten Jahrzehnten immer reformiert hätte. Es gäbe immer Möglichkeiten Verbesserungen vorzunehmen, jedoch müsse einem immer bewusst sein, dass wenn man Aufgaben verändere, dies immer mit der Übernahme der damit verbundenen finanziellen Belastungen einhergehe.

Für Ludwig ist eines klar: "Irgendwer muss zahlen und von daher wird es sicher eine Herausforderung sein, auch bei der Föderalismusdebatte." Aber: "Prinzipiell sind wir in den Ländern, Städten und Gemeinden immer bereit, konstruktiv zu arbeiten."

Kuriose Szene mit Stocker

Grundsätzlich sieht der Wiener Bürgermeister, den Bund in der Verantwortung. 87 Prozent des Schuldenstandes würden laut Ludwig auf diesen entfallen, während sich die verbleibenden 13 Prozent Länder, Gemeinden und Sozialversicherungsträger aufteilen würden. Also sei man auch hier bereit, "mit dem Bund gemeinsam auf Augenhöhe zu agieren, aber er Hauptteil werde sicher im Bund liegen", meinte Ludwig.

Als der Bürgermeister daraufhin Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) erblickte, wurde es kurios. "Schau, aber ich möchte jetzt Platz machen für den Herrn Bundeskanzler", sagte Ludwig grinsend zu den Journalisten. Bei der anschließenden Begrüßung gab Wiens Bürgermeister Stocker noch folgendes mit: "Du weißt wie die Länder immer sehr eng, kooperativ mit der Bundesregierung tätig sind." Stocker entgegnete daraufhin lachend: "Ja, und mit der Öffentlichkeitsarbeit seids uns jetzt auch voraus."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 02.04.2025, 17:26, 02.04.2025, 17:25
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