Wien

Ludwig fordert wieder Maskenpflicht für ganz Österreich

Wiens Bürgermeister schlägt aufgrund der Corona-Zahlen Alarm. Der Bund müsse den Wiener Weg übernehmen und die Maßnahmen wieder verschärfen.

Claus Kramsl
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig fordert von Gesundheitsminister Johannes Rauch, die Wiener Corona-Regeln für ganz Österreich zu übernehmen. 
Wiens Bürgermeister Michael Ludwig fordert von Gesundheitsminister Johannes Rauch, die Wiener Corona-Regeln für ganz Österreich zu übernehmen. 
GEORG HOCHMUTH / APA / picturedesk.com; APA / Dragan Tatic / picturedesk.com

"Die Pandemie ist nicht vorbei", hielt Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) am Donnerstag angesichts steigender Coronazahlen fest. Der Peak der Fallzahlen für Wien werde bereits in der zweiten Oktoberhälfte erwartet. Dann müsse von einer 7-Tages-Inzidenz von bis zu 2.000 ausgegangen werden. Und Ludwig warnt vor einer Kombination von Corona- und Influenza-Welle im Winter.

Wien will sich davon nicht überrollen lassen, setzt den "konsequenten Corona-Kurs" fort. Heißt: Die Maßnahmen – FFP2-Maske in Öffis und Apotheken sowie strengere Quarantäne- und Besuchs-Regeln in Spitälern und Heimen – werden über die aktuelle Verordnung hinaus verlängert. Diese läuft am 23. Oktober aus.

Bund soll auf Wiener Weg einschwenken

Wien ist dem Bürgermeister aber nicht genug: In ganz Österreich müssten die Corona-Maßnahmen an die aktuell massiv steigenden Zahlen angepasst werden. Ludwig nimmt daher Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) in die Pflicht: Der Bund solle auf den Wiener Weg einschwenken und die Maßnahmen österreichweit auf das Niveau der Bundeshauptstadt anheben.

Ludwigs Forderungen an Gesundheitsminister Rauch:

➤ das Maßnahmenniveau in ganz Österreich auf jenes Niveau von Wien anheben

➤ die bundesweiten Maßnahmen nach dem 23. Oktober 2022 so bald wie möglich bekanntgeben

➤ die Ausnahmegründe für PCR-Tests, die nicht auf fünf pro Monat begrenzt sind, entsprechend den Empfehlung der Corona-Kommission ausweiten. So sollen sich die Menschen vor Treffen mit vulnerablen Personen und größeren Personengruppen entsprechend testen können.

Wien fordert weitere Maßnahmen

Sollte sich die Trendwende der aktuellen Welle doch nicht rasch abzeichnen, "muss der Bund zeitnah über weitere Maßnahmen entscheiden. Denn der steigende Spitalsbelag und die niedrige Impfquote würden die Situation weiter verschärfen", ist Ludwig überzeugt.

Diese Maßnahmen müssten dann laut Ludwig folgen:

➤ Weitere Ausweitung der Ausnahmegründe für PCR-Tests, die nicht auf fünf pro Monat begrenzt sind, in der COVID-19-Screening-Verordnung des Bundes: Testungen für Mitarbeiter*innen im Handel

➤ Schultestungen

➤ Ausweitung der FFP2-Schutzmaskenpflicht zum Schutz vulnerabler Personen in Settings, die jeder aufsuchen muss, d.h. im Kundenbereich des lebensnotwendigen Handels (Lebensmittelhandel, Drogerien und Drogeriemärkte, Tankstellen, Banken, Post, Trafiken, …) für Kund*innen.

➤ Wiederaufnahme von COVID-19 in die Absonderungsverordnung (Absonderung Kranker, Krankheitsverdächtiger und Ansteckungsverdächtiger und Bezeichnung von Häusern und Wohnungen).

Maskenpflicht für Rauch kein Thema

Rauch erteilt der Wiener Forderung – zumindest derzeit – eine klare Abfuhr. Wie lange das so bleibt, ist bei dem aktuellen Zick-Zack-Kurs in Sachen Maske und Co fraglich…

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