Politik
Ludwig fordert "schnelle Entscheidung" im SPÖ-Match
Richtungsweisender Streit in der SPÖ. Am Dienstagnachmittag bezog auch Wiens Bürgermeister Michael Ludwig Stellung zur Causa prima in der SPÖ.
Plötzlich ging alles ganz schnell. Nach Wochen, fast schon Monaten der gegenseitigen Belauerung ging Burgendlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil aus der Deckung und bekannt, dass er Parteichef der Bundes-SPÖ und somit Spitzenkandidat für die kommende Nationalratswahl werden will.
Die Bundes-SPÖ, also im Grunde Pamela Rendi-Wagner, reagiert gelassen auf die kampfbereite Ansage aus dem Burgenland. diese "war zu erwarten", hieß es am Dienstag in einer Stellungnahme. Während Parteichefin Rendi-Wagner einen Gremien-Entscheid (bei dem sie eine Mehrheit hinter sich glaubt) anstrebt, fordert Doskozil eine Mitgliederbefragung. Kurios: Mit Franz Schnabl spricht sich ausgerechnet Rendi-Wagners rechte Hand – Schnabl ist stellvertretender Bundesparteivorsitzender – für eine Urabstimmung aus.
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Ludwig will rasche Entscheidung
Am Nachmittag meldete sich nun auch Michael Ludwig zu Wort. Die Meinung des Wiener Bürgermeisters, er gilt schon alleine auf Grund seiner Position als einer der wichtigsten Charaktere in der SPÖ, spielt für gewöhnlich eine große Rolle innerhalb der Sozialdemokratie.
Am Rande der Klubtagung der Wiener SPÖ, diese findet ausgerechnet im burgenländischen Seewinkel statt, sprach sich Ludwig dafür aus "schnell zu einer Entscheidung" zu kommen. Der Schritt seines Amtskollegen, Ludwig ist ja de facto Landeshauptmann von Wien, biete die Gelegenheit, einer Entscheidung herbeizuführen. Das sei wichtig, weil die Diskussion "alles überdeckt, was wir in den letzten Monaten erarbeitet haben", erklärte Ludwig vor Journalisten.
Die SPÖ agiere nicht im luftleeren Raum, die SPÖ brauche eine starke SPÖ. wie schon langer nicht. Die Wiener Landesgruppe werde stark mitwirken und eine "starke Stimme im Kreise der Landesparteien abgeben", kündigte Ludwig an.