Politik
Ludwig entscheidet jetzt – Wien dürfte langsamer öffnen
Wird der Lockdown verlängert? Im Wiener Rathaus tagt zur Stunde ein virtuelles Gipfeltreffen mit Top-Gesundheitsexperten und Bürgermeister Ludwig.
Vor allem der Handel möchte endlich wieder aufsperren und drängt auf ein Ende des Lockdowns. Dieser gilt jedenfalls noch mindestens 2. Mai.
Was danach passieren wird und wie am besten vorgegangen werden soll, diskutiert Stadtchef Michael Ludwig (SP) seit 10 Uhr Vormittag mit einem ausgesuchten Kreis an Top-Gesundheitsexperten in einer Videokonferenz.
Es wird erwartet, dass Ludwig noch am frühen Nachmittag (gegen 13.00 Uhr) die Öffentlichkeit über seine Entscheidung informiert.
Derzeit sind aufgrund des verlängerten Oster-Lockdowns in Wien der Handel, körpernahe Dienstleister und Museen noch geschlossen. Es gelten ganztägige Ausgangsbeschränkungen und an mehreren belebten Orten auch im Freien Maskenpflicht.
NÖ beendet Lockdown
Die Verlängerung bis 2. Mai hatte Wien noch gemeinsam mit Niederösterreich beschlossen, Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (VP) will nun aber wieder öffnen. Burgenlands Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SP) ist bereits zuvor abgesprungen.
Ludwig hatte sich zuletzt eher vorsichtig gezeigt und nicht ausgeschlossen, dass – abhängig von der Situation auf den Intensivstationen – der Lockdown weiter verlängert werden könnte.
Sollte Wien nun einen Alleingang wagen, wäre es das einzige Bundesland mit solch harten Bestimmungen. Das hätte wohl auch heftige Konsequenzen auf das umliegende Niederösterreich, wo man mit einem Massenansturm der Wiener auf die hier wieder geöffneten Geschäfte rechnen müsste.
Bleibt Wien vorsichtig?
Wahrscheinlich ist daher, dass Ludwig ab 2. Mai Handel und körpernahe Dienstleister (mit Eintrittstests und FFP2-Maske) wieder aufsperren lässt und die Situation engmaschig beobachtet. Dass er den großen "Öffnungs-Rumms" am 19.5. mitmacht, bezweifeln Rathaus-Insider. Sie gehen davon aus, dass die Indoor-Gastronomie und Fitnesscenter in der Hauptstadt noch länger zubleiben und Lokale in einem ersten Schritt nur die Schanigärten bewirten dürfen.