Ex droht lebenslang

Lover vergiftet– "Trink das, dann haben wir guten Sex"

Eine Konditorin soll versucht haben, ihren millionenschweren Lover umzubringen. Er überlebte zwei Giftattacken – sprach nun erstmals vor Gericht!

Lover vergiftet– "Trink das, dann haben wir guten Sex"
Der Landwirt kam mit zwei Bodyguards in das Gericht.
"Heute"

Mit Blindenschleife, Sonnenbrille und Stock wurde der Landwirt (42) am zweiten Prozesstag in den Verhandlungssaal in Korneuburg (NÖ) geleitet. Im Schlepptau hatte er zwei Bodyguards vom Kraftsportverband Klosterneuburg – zu groß war die Angst vor seiner angeklagten Ex-Partnerin. Denn diese soll zwei Mal versucht haben, ihn auf heimtückische Weise umzubringen. Mutmaßliches Motiv: Sein drei Millionen Euro schweres Vermögen. Erstmals sagte der 42-Jährige – verteidigt von Anwalt Arthur Machac – nun als Zeuge vor Gericht aus.

Verhängnisvolle Kirtags-Liebe

Er habe sich auf einem Dorfkirtag in die ortsbekannte Mehlspeisen-Königin verliebt. Erst ein paar Jahre später wurde daraus mehr. Im Sommer 2022 setzte der 42-Jährige die Zuckerbäckerin dann als Alleinerbin beim Notar ein – eine verhängnisvolle Entscheidung. "Am 8. Juli kam es zum ersten Vorfall, wo sich mein Leben brutal verändert hat", so der Zeuge vor Gericht. Seine Freundin habe ihm auf einer Party ein "Spezialgetränk" angeboten.

Anwalt Sascha Flatz in Korneuburg.
Anwalt Sascha Flatz in Korneuburg.
Sabine Hertel

"Trink das, dann haben wir guten Sex", stellte sie ihm angeblich ein amouröses Abenteuer in Aussicht. Der Spruch verfehlte seine Wirkung nicht: Der 42-Jährige kippte die mit Methanol und Magic Mushrooms versetzte Gift-Bowle hinunter. Danach verschlechterte sich sein Zustand rapide. Der Landwirt kippte um, lag fünf Tage lang im künstlichen Tiefschlaf. Als er wieder aufwachte, war er beinahe vollständig erblindet. Sein aktueller Sehwert: zwei bis drei Prozent. Auf Anraten seiner Schwester anullierte er das Testament.

Muffins waren vergiftet

Doch der Horror ging im Herbst 2022 weiter: Die Konditorin soll ihrem Freund vorgegaukelt haben, schwanger zu sein, wollte erneut als Alleinerbin eingesetzt werden. Der Landwirt ließ sich überreden und stimmte zu. Als ihm seine Freundin Muffins servierte, fiel er ins Koma. Die Mehlspeise soll mit Schlafmittel versetzt gewesen sein. Im Spital wachte der Mann mit aufgeschlitzten Pulsadern wieder auf. "Die Ärzte haben gemeint, ich soll versucht haben, mich umzubringen. Doch das gibt es nicht." Er sei nach Hause gegangen und habe die Beziehung beendet. Die 32-Jährige soll auch einen Mordversuch auf sie selbst inszeniert haben. Der Niederösterreicher saß wegen der Aktion acht Wochen lang in U-Haft.

Ex-Partnerin hörte regungslos zu

Die Konditorin hörte den stundenlangen Ausführungen ihres Ex-Partners laut "Krone"-Bericht völlig emotionslos zu, schüttelte nur ab und zu den Kopf. Zu den zwei angeklagten Mordversuchen bekennt sich die 32-Jährige – gekonnt verteidigt von Top-Anwalt Sascha Flatz – "nicht schuldig". Ein Urteil soll nächste Woche, am 13. November, fallen. Der Mutter einer 12-jährigen Tochter droht lebenslange Haft – und die Unterbringung in einem psychiatrischem Zentrum. Die Unschuldsvermutung gilt.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Eine Konditorin steht vor Gericht, weil sie beschuldigt wird, ihren millionenschweren Liebhaber zweimal vergiftet zu haben, um an sein Vermögen zu gelangen
    • Der Landwirt überlebte die Angriffe, erlitt jedoch schwere gesundheitliche Schäden und sagte nun erstmals vor Gericht aus, während die Angeklagte ihre Unschuld beteuert
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