Musik
Love'n'Joy in Wien – Ukraine-Band rockt für guten Zweck
Die ukrainische Indie-Rock Band sammelt seit Kriegsbeginn Geld für Musiker an der Front. Am Samstag spielt "Love'n'Joy" im Wiener Haus der Musik.
Ihre Musik klingt nach Oasis, den Stone Roses oder den Charlatans. Doch ihre Texte spiegeln den Geist einer neuen, wiedererstarkenden ukrainischen Kultur wider. Am Samstag spielt "Love'n'Joy" im Wiener Haus der Musik.
Seit Beginn der Invasion in der Ukraine sammelt die ukrainische Indie-Rock-Band Spenden, um Musiker, die an der Front kämpfen, besser ausrüsten zu können, etwa mit Helmen, Erste-Hilfe-Kits, oder besseren Schuhen. Waffen werden nicht gekauft.
"'Musicians Defend Ukraine' zu gründen war eine spontane Idee, die sich in echte Hilfe verwandelt hat. Jetzt wird das größer und größer. Immer mehr Medien berichten. Wir können hunderten Musikern an der Front helfen", freut sich Frontmann Anton Pushka, auch optisch Oasis-Sänger Liam Gallagher nicht unähnlich. Im Mai wurden mit dem Geld zum Beispiel fünf Autos repariert, drei Drohnen gekauft, humanitäre Hilfe geleistet und 2 Millionen Hrywnja gesammelt – umgerechnet 50.000 Euro.
"Wenn wir Shows spielen, fühlen wir uns besser"
"Wir touren mit gemischten Gefühlen durch das friedliche Europa", sagt Pushka. "Das ist nicht leicht, während sich dein Land in einem brutalen Krieg befindet. Jedes Mal, wenn etwas Schlimmes passiert, ein Luftschlag, zivile Opfer oder andere Kriegsverbrechen, fühlst du Verzweiflung. Aber wenn wir Shows spielen, dabei Geld sammeln und die Wahrheit über die Situation in der Ukraine sagen können, fühlen wir uns besser. Das spornt uns an, weiterzumachen. Unsere Musiker-Freunde an der Front unterstützen uns in dieser Entscheidung."
Wer beim Konzert Merchandising kauft oder spendet, hilft der "Musicians Defend Ukraine Foundation". Aktuell wird für ein Rettungsauto gesammelt. Drei konnten bereits angeschafft werden.
Charity-Aktion rockt weiter
Auch immer mehr andere Künstler machen mit und beteiligen sich an der Charity-Aktion von "Love'n'Joy". Unter den Großspendern ist die deutsche Verwertungsgesellschaft für Künstler mit 120.000 Euro. Auch der Musik-Manager Merck Mercuriadis, dessen Firma die Katalogrechte an Neil Young, Leonard Cohen, Justin Timberlake und anderen hält, hat laut "Rolling Stones"-Magazine eine generöse Spende überwiesen.