Einreisegebühren & Steuern
London will die Preise für Touristen erhöhen
Nach dem Beschluss der Einreisegebühren, erwägt der Bürgermeister von London jetzt auch eine Touristensteuer für Übernachtungen einzuführen.
Wer 2025 nach London reist, könnte tief in die Tasche greifen müssen: Ab 2. April 2025 müssen Europäer für die Einreise nach London eine Electronic Travel Authorisation (ETA) um zehn Pfund beantragen. Nun könnte für Übernachtungen in der Hauptstadt London auch noch eine Touristensteuer hinzukommen.
Die Gespräche dazu laufen bereits und Bürgermeister Sadiq Khan hat sich bereit erklärt, die Möglichkeit einer solchen Steuer zu prüfen.
Was ist eine Touristensteuer?
Eine Touristensteuer ist eine Abgabe, die pro besetztem Bett oder Zimmer pro Nacht erhoben wird. Sie kann in der Höhe je nach Stadt und Unterkunftsart variieren.
Schlupfloch für Tourismusabgabe
"Ich bin gern bereit, mir anzusehen, wo sie funktioniert hat und welche Probleme es im Zusammenhang damit gibt. Wir werden uns ansehen, was die Städte nicht nur in Europa, sondern auch in Großbritannien tun", wird Kahn zitiert. Die Überlegung folgt auf parteiübergreifende Forderungen, eine geringe Abgabe von Besuchern der Hauptstadt zu erheben, wie die BBC berichtet.
Allerdings fehlt es in England derzeit an der gesetzlichen Grundlage, um eine Touristensteuer direkt zu erheben. Unmöglich ist es jedoch nicht, wie Manchester zeigt. Dort hat man ein rechtliches Schlupfloch gefunden, um dennoch eine Form von Touristenabgabe zu verlangen – bekannt als "City Visitor Charge".
Kritik von den Hotels
Die Idee kommt jedoch nicht überall gut an: "London ist nach wie vor eines der wichtigsten Reiseziele der Welt, aber die Zahl der Besucher, die in die Hauptstadt kommen, hat noch nicht wieder das Niveau von vor der Pandemie erreicht", so die Kritik von Kate Nicholls vom Hotelverband UKHospitality laut BBC. Die englische Hauptstadt hinke dem Wettbewerb schon jetzt aufgrund eines hohen Mehrwertsteuersatzes hinterher. Sie befürchtet, eine Touristensteuer könnte die Metropole für Reisende noch unattraktiver machen.
In anderen - vor allem europäischen - Ländern ist es hingegen schon lange gang und gäbe, eine Touristensteuer (Kurtaxe) zu erheben. In Österreich zahlen Reisende eine Nächtigungsabgabe, die je nach Bundesland variiert, in Wien und in Salzburg beträgt sie etwa 3 Prozent der Hotelrechnung. Die "taxe de séjour" wird in Frankreich zur Hotelrechnung hinzugefügt und variiert je nach Stadt. Die Preise reichen von 20 Cent bis etwa 4 Euro pro Person und Nacht. Die Touristensteuer in Griechenland ist abhängig von der Anzahl der Hotelsterne und der Anzahl der gemieteten Zimmer. Sie kann bis zu 4 Euro pro Zimmer betragen.
Die 10 beliebtesten Sommerreiseziele der Österreicher
Die Einnahmen in Millionenhöhe werden investiert, um Sehenswürdigkeiten zu erhalten, natürliche Ressourcen zu schützen oder - wie im Fall von Griechenland - Schulden zu begleichen.
Elektronische Reisegenehmigung ab 2. April 2025
Die lang diskutierte Reisegenehmigung für Großbritannien wurde im September endgültig beschlossen. Die Electronic Travel Authorisation (ETA) muss vor der Einreise beantragt werden und kostet zehn Pfund – umgerechnet rund 12 Euro. Die Regelung soll für Europäer ab 2. April 2025 gelten. Für andere Nationalitäten tritt sie bereits am 8. Jänner in Kraft.
Sie ermöglicht mehrmalige Einreisen ins Vereinigte Königreich und Aufenthalte von bis zu sechs Monaten. Nach spätesten nach zwei Jahren muss die ETA erneuert werden.
Auf den Punkt gebracht
- Der Bürgermeister von London, Sadiq Khan, erwägt neben der bereits beschlossenen Electronic Travel Authorisation (ETA) auch die Einführung einer Touristensteuer für Übernachtungen ab 2025.
- Während die ETA ab dem 2. April 2025 für Europäer verpflichtend wird und zehn Pfund kostet, stößt die mögliche Touristensteuer auf Kritik, insbesondere von der Hotelbranche, die befürchtet, dass London dadurch für Reisende weniger attraktiv werden könnte.