Coronavirus

Regierungsberaterin rät sehr von Lockdown-Ende ab

Am Montag berät die Regierung über weitere Öffnungsschritte. Angesichts der aktuell steigenden Zahlen rät Epidemiologin Schernhammer von diesen ab.

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    Fast 600 <a href="https://www.heute.at/s/coronavirus-zahlen-oesterreich-ueberblick-bundeslaender-26-februar-100129986">Neuinfektionen</a> zählte die <a href="https://www.heute.at/s/461-corona-neuinfektionen-und-sieben-tote-in-wien-100130014">Bundeshauptstadt</a> am Donnerstag, fast 500 am Freitag. Vor einer Woche waren es mit rund 400 und rund 360 an den Vergleichstagen noch etwa ein Drittel weniger.
    Fast 600 Neuinfektionen zählte die Bundeshauptstadt am Donnerstag, fast 500 am Freitag. Vor einer Woche waren es mit rund 400 und rund 360 an den Vergleichstagen noch etwa ein Drittel weniger.
    Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

    Die Regierung berät am 1. März wie es mit den Corona-Maßnahmen in Österreich weitergeht. Im Gespräch sind derzeit weitere Öffnungsschritte. Allerdings spricht sich die Epidemiologin Eva Schernhammer (sie berät die Regierung am Montag beim großen Corona-Gipfel) gegen solche aus und rät von weiteren Lockerungen ab. Auch am Montag wird sie der Regierung bei dem Corona-Gipfel angesichts der aktuellen Lage empfehlen, vorerst keine Lockerung der Maßnahmen vorzunehmen.

    Die Corona-Zahlen sind in den Wochen nach der Lockdown-Lockerung nämlich deutlich gestiegen. Zuletzt wurden 2.457 Neuinfektionen in Österreich verzeichnet - allein die Bundeshauptstadt zählte 769 neue Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt mittlerweile schon bei 154 (Stand: 27.02., 14 Uhr). Auch die um einiges ansteckenderen Mutationen haben sich inzwischen breitflächig in Österreich verbreitet.

    Im Moment sei es nicht möglich, die weitere Entwicklung vorherzusagen, weil die Situation "sehr komplex" sei, wird Schernhammer von der APA zitiert. Weitere Lockerungen könnten nur dann durchgeführt werden, wenn die Infektionszahlen stabil seien und man die Gewissheit hätte, "dass das auch so bleibt", so die Epidemiologin weiter. 

    Unklar, ob Zahlen wegen häufigerem Testen oder Corona-Mutation steigen

    Besonders die weitaus ansteckenderen und gefährlicheren Mutationen zählen laut der Epidemiologin zu jenen Faktoren, die die Situation derzeit sehr viel schwerer einschätzbar machen, als noch bei der ersten Corona-Welle im vergangenen Jahr. Zudem mache auch das breitflächige Testen, welches Schernhammer aber sehr begrüße, das Abschätzen der Lage viel schwieriger: Das Testen sei nämlich mitunter ein Grund für die höheren Neuinfektionszahlen. 

    "Irgendwann sollte sich das aber einpendeln", so Schernhammer. Allerdings wisse man nicht wann es so weit sein werde. Ebenso wenig wisse man, wie weit die höheren Fallzahlen auf das Testen bzw. auf die Virusmutationen zurückzuführen sind, heißt es weiter. 

    "Die Situation ist sehr volatil, man kann nicht vorhersagen, in welche Richtung sie sich verändert", so die Epidemiologin gegenüber der APA.

    Öffnung nur mit "Sicherheitspolster" 

    Daher sollte die Regierung bei weiteren Öffnungsschritten eher Vorsicht walten lassen und noch abzuwarten. Um ein Öffnungsdatum zu definieren, benötige man "einen ziemlich guten Polster an Sicherheit", so Schernhammer. Einen solchen "Sicherheitspolster" könne man aber wohl nur durch die Impfungen erreichen, weshalb die Epidemiologin auch auf schnelleres Impfen pocht. 

    Eine positive Entwicklung sei aber, dass das Durchschnittsalter der Neuinfizierten um einiges gesunken ist. Während es zu "Corona-Spitzenzeiten" 56,7 Jahren waren, beträgt das Durchschnittsalter derzeit 39,9 Jahre.

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      privat, iStock