Politik
Werden Corona-Regeln in Österreich erneut verschärft?
Gesundheitsminister Rudolf Anschober erklärte im "Ö1-Morgenjournal" die weitere Impfstrategie und äußerte sich auch zu weiteren Verschärfungen.
Zuletzt wurde in Österreich die Kritik immer lauter, weil die Corona-Impfungen nur zäh vorangingen. Bis Dienstag wurden 8.360 Impfdosen ausgeliefert. Jetzt soll es allerdings schneller vorangehen, wie Bundeskanzler Sebastian Kurz betonte. Der ÖVP-Chef kündigte gegenüber der APA an, dass im Jänner auch außerhalb von Pflegeheimen erste Impfungen durchgeführt werden.
Der für 12. Jänner geplante offizielle Impfbeginn in Österreich werde ebenfalls vorgezogen. Noch in dieser Woche sollen über 21.000 Dosen verimpft werden, "Heute" berichtete.
"Impfkampagne braucht gute Vorbereitung"
"Jeder hat das Interesse, dass möglichst schnell geimpft wird, aber diese größte Impfkampagne braucht eine gute Vorbereitung, auch was die Logistik betrifft. Es war immer der Plan, eine Pilotphase durchzuführen. Ab Montag geht es in die Breite", erklärte Gesundheitsminister Rudolf Anschober im "Ö1-Morgenjournal".
Noch im Jänner erhält Österreich 17.000 Impfdosen des am Mittwoch zugelassenen Impfstoffs Moderna. 100.000 Dosen sollen es dann im Februar sein.
Bis zur dritten Jänner-Woche sollen Mitarbeiter und Bewohner von Pflege- und Seniorenheimen geimpft werden. Anschließend folgt die zweite Phase.
"Wir können nur das verimpfen, was angeliefert wird", so Anschober. Bis Ende Februar sollen von beiden Impfstoffen rund eine halbe Million Dosen in Österreich zur Verfügung stehen. Jeder Patient benötigt zwei Impfungen.
Wegen der Corona-Mutation und den damit verbundenen rasant ansteigenden Neuinfektionen hat Großbritannien die Maßnahmen erneut verschärft. Der Lockdown im Vereinigten Königreich werde bis Mitte Februar dauern. Auch in anderen Ländern wird über verschärfte Maßnahmen diskutiert.
"Der Lockdown muss wirken und davon gehe ich aus"
Was bedeutet das für Österreich? Laut Anschober gebe es zwei Bereiche, die dahingehend eine Rolle spielen. Zum einen nannte er die tägliche Kontrolle bei der Entwicklung der Infektionszahlen. "Hier merken wir jetzt leichte Nachwirkungen der Feiertage. Das war zu erwarten, aber der Lockdown muss wirken und davon gehe ich aus", so der Gesundheitsminister.
Zum anderen gilt es, die Corona-Mutation genau zu beobachten durch Sequenzierungen. "Wie stark ist diese Ausbreitung? Danach wird sich unser Handeln orientieren."