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Lockdown nur für Ungeimpfte? Das sagen die Wiener dazu
In Deutschland nimmt ein Lockdown für Ungeimpfte konkrete Formen an. "Heute" fragte die Wiener, ob dass für sie hierzulande vorstellbar wäre.
Seit dem 18. August liegt die Zahl der Neuinfektionen in Österreich täglich stets über einem Wert von 1.000 Corona-Fällen. Alle zittern vor einer baldigen Überlastung der Spitäler und einhergehender Patienten-Triage. Virologin Dorothee von Laer ist fest davon überzeugt, dass ein Lockdown aufgrund niedriger Corona-Impfraten, des nachlassenden Schutzes der Immunisierung bei den älteren Menschen sowie der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus bevorsteht.
Auch in Deutschland steigen die Zahlen rapide an – die Nachbarn diskutieren bereits über Details bei der Umsetzung des Lockdowns...
"Großer Bruder" als Vorreiter?
Im benachbarten Bundesland Baden-Württemberg wird die Situation in den Intensivstationen immer bedrohlicher. Laut Prognosen könnten nach Schulstart im September bereits 350 Personen künstlich beatmet werden. Eine Auslastung der Krankenhäuser, die dort etwa bei 600 Intensivbetten liegt, gilt es unbedingt zu vermeiden. Im Bild-Interview machte der Landeschef Thomas Strobl unmissverständlich klar: "Wenn es auf die Intensivstationen durchschlägt, muss man handeln. Es wäre falsch, dann alle in Mithaftung zu nehmen, auch die Geimpften – deshalb wird es für Ungeimpfte andere Regeln geben als für Geimpfte."
Der steile Anstieg der Corona-Zahlen gibt auch den österreichischen Politikern zu denken. Obwohl ein harter Lockdown bei uns noch in weiter Ferne scheint, haben die Befragten bei der Meinungsumfrage in der Wiener City klare Meinungen.
Im unteren Video gibt es die Statements zum Lockdown für Ungeimpfte.
"Ungeimpfte sollen zuhause bleiben"
Refaat (22) findet es problematisch, dass Verängstigte mit Konsequenzen zu rechnen haben: "Ich finde das blöd, dass bei Leuten die Zukunft kaputt geht und sie ihren Job verlieren. Viele lassen sich nicht impfen, weil sie einfach Angst haben. Ich bin selbst der Meinung, dass irgendetwas mit der Impfung nicht stimmt."
Petra (42) würde eine Corona-Notlage anders lösen: "Schwieriges Thema, aber bevor es so weiter geht und immer schlimmer wird, wird es gescheit sein, eine Impfpflicht zu machen."
Hermine (66) ist für Verschärfungen ohne die Ultima Ratio: "Ich würde nicht sagen, dass sie in den Lockdown müssen, aber die Auflagen wie Sicherheitsabstand, Masken tragen und Tests müssen befolgt werden. Jemand der verantwortlich für sich und alle anderen ist, der weiß, was er zu tun hat."
Senior Egon (78) hat eine klare Meinung: "Im Fall der Fälle sollen die Ungeimpften zuhause bleiben. Vor vielen Jahren hat man das mit den schwarzen Pocken genauso gemacht. Sie durften nur ins Ausland reisen, wenn sie dagegen geimpft waren."